Umspannwerk Paul-Lincke-Ufer

Kreuzberg,
Paul-Lincke-Ufer 19-22/Ohlauer Straße 43.

Das U. wurde von 1924 bis 1928 in zwei Bauabschnitten nach Plänen von Hans Heinrich Müller (1879–1951) errichtet. Der monumentale Komplex verfügte über ein Wohnhaus, einen Transformatoren- und Kühlertrakt, eine Phasenverschieber- bzw. Maschinenhalle sowie eine Warte und das Schalthaus. Die Fassaden der Stahlskelettbauten wurden im expressionistischen Stil bzw. im Stil der Neuen Sachlichkeit gestaltet und mit buntglasierten Eisenklinkern versehen. Der seitliche Turmbau brachte dem Gebäude den Beinamen "Kathedrale der Elektrizität" ein. Das Werk entstand als Abspannwerk und war Teil des neuen 30-kV-Netzes für den Südosten Berlins. Hier wurde der Drehstrom heruntergespannt und über die Stützpunkte, Netz- und Trafostationen der Bewag an die Verbraucher weitergeleitet. Bis 1984 war das Werk noch in Betrieb; dann wurde es stillgelegt. Zur Zeit erfolgt ein umfassender Umbau der denkmalgeschützten Bauten, um Möglichkeiten für kulturelle Veranstaltungen ebenso zu schaffen, wie Räumlichkeiten zur Ansiedlung junger Unternehmen, vorrangig auf dem Gebiet der "Neuen Medien".

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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