Postbahnhof und Paketpostamt SW 77 (Postamt 77)

Kreuzberg,
Luckenwalder Straße 4/5 am Hochbahnhof  Kontext: Gleisdreieck (Hochbahnhof)Gleisdreieck.

Die Anlage entstand vermutlich nach Plänen von Hermann Struve (1857–1916) und Wilhelm Walter (1850–1914) von 1908 bis 1915. Die Gebäude wurden im historistischen Stil gestaltet, mit Putz und gelben Klinkern verkleidet und mit schmückenden Elementen aus Stuck versehen. Der P. erhielt eine Ankunfts-Packkammer und eine Abgangs-Packkammer, denen jeweils ein Kopfbau vorgesetzt wurde. An die Packkammern wurden fünf überdachte Ladesteige und die Gleise angeschlossen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der P. schwer beschädigt und stark vereinfacht wiederhergestellt. 1962 wurde die Abgangs- und 1968–1971 die Eingangshalle umgebaut. Der P. war zunächst für die südlichen und südwestlichen Strecken ab Berlin zuständig und galt vor dem Zweiten Weltkrieg als das größte deutsche Paketpostamt. Danach bediente er als Postamt 77 ganz West-Berlin. Heute befinden sich hier ein Paketselbstabholerdienst, die Paketzustellbasis Kreuzberg und weitere Postdienststellen. Der P. steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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