Wohnpflegezentrum Wilmersdorf - Heimstatt Wilmersdorf

Wilmersdorf,
Berkaer Straße 31-35.

Dia-Serie Wohnpflegezentrum Wilmersdorf - Heimstatt Wilmersdorf Eine am 8.11.1988 enthüllte Gedenktafel erinnert an den jüdischen Architekten Alexander  Kontext zu: Beer AlexanderBeer, der dieses Gebäude 1929 bis 1931 als Altersheim für die Jüdische Gemeinde Berlin auf einem insgesamt 7000 m² großen Gelände erbaute. Das von Beer entworfene Haus wurde am 3.3.1931 eingeweiht, hatte etwa 180 Heimplätze und einen Betsaal mit 300 Plätzen. Die SS beschlagnahmte das Gebäude 1941 und ließ alle darin verbliebenen Bewohner und das Pflegepersonal in Vernichtungslager deportieren und umbringen. Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) richtete hier seinen so genannten Auslandsnachrichtendienst, die Spionageabwehr unter SS-General Walter Schellenberg, ein. Das Haus wurde von 1945 bis 1954 britische Panzerkaserne und Offizierskasino. 1954 kaufte das Land Berlin die Immobilie und ließ sie bis 1956 modernisieren. Seitdem war es als Klinik für Geriatrie eine Filiale des Krankenhauses Wilmersdorf, die 1982 geschlossen wurde und im gleichen Jahr in die Trägerschaft des Charlottenburger Max-Bürger-Zentrums überging. 1996 richtete das Max-Bürger-Zentrum in diesem Gebäude ein abgestuftes geriatrisches Versorgungsangebot mit der Klinik für Geriatrie Wilmersdorf, der Tagesklinik für anschließende teilstationäre Reha-Behandlung und der Heimstatt Wilmersdorf als stationäre Pflegeeinrichtung ein. Ab 1998 wurde es allein noch als Seniorenwohn- und -pflegeheim geführt. Ende 2001 ging die Einrichtung in die Trägerschaft von Vivantes Wohnpflegezentrum Charlottenburg ( Kontext zu: VivantesVivantes. Netzwerk für Gesundheit GmbH - Forum für Senioren über. Sie verfügt über insgesamt 92 Pflegeplätze in Ein-, Zwei- oder Mehrbettzimmern. Ihren Bewohnern stehen verschiedene Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Leitgedanke aller pflegerischen Tätigkeiten ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Vorhandene Fähigkeiten der Bewohner sollen erhalten und unterstützt, verlorengegangene reaktiviert werden. Zur Unterhaltung, aber auch zur Aktivierung und Mobilisierung bietet die Heimstatt Wilmersdorf ein breit gefächertes Angebot an: Ausflüge, kulturelle Veranstaltungen mit Lesungen, Musikaufführungen, mobiles Lädchen, Spielnachmittage, Gedächtnistraining sowie jahreszeitliche Feste. Die Heimstatt Wilmersdorf bietet stationäre Pflege für Pflegebedürftige aller Pflegestufen, wobei der Schwerpunkt auf der Versorgung Schwerstpflegebedürftiger liegt. Eine seelsorgerische Betreuung wird durch Haupt- und Ehrenamtliche der Nachbargemeinden geleistet.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Vivantes, Christoffel/Lieth, Kamke, Dehio ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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