Wäscherei Gumz

Charlottenburg,
Knesebeckstraße 17.

Die W. wurde von Karl Gumz 1898 als Wäscherei und Plätterei zuerst in der Grolmanstraße gegründet und wenige Jahre danach in die Knesebeckstraße verlegt. Zur Kundschaft des Betriebes gehörten angesehene Persönlichkeiten und Institutionen Charlottenburgs, so z. B. die Behörden in der Hardenbergstraße, das Deutsche Opernhaus, Offiziere in der Schillerkolonnade und die Schauspieler der Theater in der Umgebung. Zum Waschen wurde die Wäsche an eine Genossenschaft in der Wiebestraße weitergegeben, während die W. das Mangeln, Spannen, Plätten, Flicken und schließlich die Auslieferung der Ware übernahm. In den 1930er Jahren beschäftigte die Firma vier Plätterinnen und eine Hausgehilfin. Während des NS-Regimes wurde von den Firmeninhabern eine jüdische Familie versteckt und versorgt. Wegen ihres Einsatzes für die Verfolgten erhielt Emma Gumz nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Ehrungen der Stadt Berlin, der jüdischen Gemeinde und des Staates Israel. Mit der Währungsreform begann für die Firma der Abwärtstrend. Konnten 1961 noch zwei Angestellte beschäftigt werden, so führte das Aufkommen von Waschmaschinen zu immer größeren Umsatzeinbußen. Am 30.11.1981 erfolgte die Schließung der Firma nach einer Räumungsklage. Hier befindet sich heute die Boutique "La Gioia".

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Charlottenburg ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon