St.-Gertrauden-Krankenhaus

Wilmersdorf,
Paretzer Straße 11/12.

Dia-Serie St.-Gertrauden-Krankenhaus Das S. erstreckt sich in der Tiefe des Grundstücks bis zur Aachener und zur Brabanter Straße. Sein fünfgeschossiges Hauptgebäude mit roter Klinkerverkleidung an der Paretzer Straße wurde 1929/30 nach einem Plan von Hermann Bunning (1868-1930) errichtet und am 4.11.1930 mit 500 Betten als katholisches Krankenhaus mit angeschlossener Krankenpflegeschule eingeweiht. In Höhe des zweiten Obergeschosses erhebt sich in der Mitte eine Statue aus dunkelrotem Ton, die die Namensgeberin, die heilige Gertraude (626-653 oder 659), darstellt. Rechtsträger des S. ist die Gemeinnützige Gesellschaft der Katharinenschwestern mbH. Die Kongregation der Schwestern von der hl. Katharina ist einer der ältesten aktiven Frauenorden, der seit seiner Gründung im Jahr 1571 ununterbrochen fortbesteht. Von Anfang an sind es zwei Schwerpunkte, die das Leben der Schwestern neben dem Gebet und der Sorge um die Kirche prägen: die Pflege des kranken Menschen mit seinen leiblichen und seelischen Bedürfnissen und die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen, besonders der Mädchen und jungen Frauen. Zu den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe und Röntgen kamen im S. bis 1935 die Hals-Nasen-Ohren- sowie die Augenheilkunde hinzu. Von 1939 bis 1945 diente die Klinik größtenteils als Lazarett. Seit den 1950er Jahren erfuhr sie mehrere Um-, Aus- und Erweiterungsbauten u. a. durch Felix Halbach (1901-1962) und vor allem durch Nils J. Raddatz, der von 1988 bis 1992 ein neues sechsgeschossiges Stationsgebäude mit 292 Betten errichtete. Bis Ende 2000 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten am Altbestand durchgeführt. Dazu gehören auch die Modernisierung der Caféteria, der Bau eines ambulanten OP-Zentrums, der Ausbau der Ambulanzräume des Augen- und HNO-Bereiches und die Schaffung von multifunktionalen Räumen. Das S. verfügt heute über zwölf hauptamlich geführte medizinische Abteilungen, von der Notaufnahme und Ersten Hilfe bis hin zur Chirurgie oder Inneren Medizin. Die Klinik führt jährlich über 10 000 Operationen durch und versorgt 17 000 Patienten stationär (430 Betten) und 26 000 ambulant. Das S. ist akademisches Lehrkrankenhaus der Humboldt-Universität zu Berlin/Charité und hat eine eigene Krankenpflegeschule mit 120 Ausbildungsplätzen. Über 1 000 Mitarbeiter arbeiten zum Wohle der Patienten im S.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Denkmalschutz, Denkmalliste Berlin 2003, A bis Z, BuB VII A, Kamke, Charlottenburg-Wilmersdorf ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon