Spreestadt Charlottenburg

Charlottenburg,
das heute 25 ha große Areal zwischen  Kontext zu: SpreeSpree und  Kontext zu: LandwehrkanalLandwehrkanal,
Franklin- und Bachstraße ist ein traditioneller Gewerbestandort.

Bereits im 18. Jahrhundert existierten hier Bleichereien, eine Walkmühle, eine Färberei und eine Baumwolldruckerei für die Firma Wulff. 1847/48 wurde am Salzhafen (Salzufer) das Königliche Salzmagazin angelegt, 1869 bis 1872 die  Kontext zu: Koenigliche Porzellan Manufaktur KPMKönigliche Porzellanmanufaktur angesiedelt und ab Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Fabriken und Anlagen von Siemens errichtet. Während des Zweiten Weltkrieges (1943) kam es hier zu größeren Zerstörungen. In den 1970er Jahren verließen zahlreiche Firmen den Standort. Aufgrund der nach der Wiedervereinigung Berlins auch im Westteil noch verstärkt zunehmenden Entindustrialisierung und des damit verbundenen ökonomischen Strukturwandels stellte sich die Frage nach der weiteren Nutzung dieser teilweise brach liegenden Industrieareale. Als städtebauliche Bewältigung dieses Problems wird heute die Form von gemischt genutzten Arealen mit Gewerbeansiedlungen, Dienstleistungen und einem hohen Wohnanteil angestrebt. Arbeit - Wohnen - Freizeit können so miteinander in Einklang gebracht und eine Segregation dieser Bereiche verhindert werden. Mit einer Erhöhung der Lebensqualität im Innenstadtbereich soll vor allem der Abwanderung der Berliner Bevölkerung an den Stadtrand und ins Umland entgegengewirkt werden. Die Umgestaltung der S. zu einem modernen Wohn- und Dienstleistungsstandort (Senatsbeschluss 1999,  Kontext zu: Planwerk InnenstadtPlanwerk Innenstadt) wird vom Bezirk als eine der größten städtebaulichen Herausforderungen betrachtet. Dieser Stellenwert ergibt sich vor allem aus der beachtlichen Flächengröße des Planungsgebietes. Das Projekt beinhaltet die Errichtung von 800 Wohnungen sowie Büros und Gewerberäumen auf 270 000 m², ein Hotel, vier Straßen und 3 000 Parkplätzen. Die  Kontext zu: Mercedes WeltMercedes-Welt am Salzufer wurde bereits im Jahre 2000 eröffnet. Weitere Investitionen tätigten die Hippon Verwaltungsgesellschaft, die am Salzufer ein Bürohaus mit sieben Etagen baut und die Bavaria Objekt- und Baubetreuung GmbH, die bis 2004 auf einem Flächenabschnitt des Areals der KPM ein Bürohaus für mehrere Gesundheitsverbände errichtet. DaimlerChrysler-Immobilien plant den Bau von zahlreichen Wohnungen. Gleichsam den Eckpfeiler des Geländes am S-Bahnhof Tiergarten soll bis 2005 ein 17-geschossiges Hotel- und Bürohochhaus bilden, dessen Grundsteinlegung am 18.6.2003 erfolgte.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Charlottenburg-Wilmersdorf, BM 07.08.2001 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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