Russisch-Orthodoxe Kathedrale

Christi Auferstehung
Wilmersdorf,
Hohenzollerndamm 166.

Dia-Serie Russisch Orthodoxe Kathedrale Nach der Oktoberrevolution im November 1917 kamen viele russische Emigranten nach Berlin und siedelten sich im Neuen Westen an. Um den Prager Platz entstand ein Zentrum russischer Intellektueller, Buchhändler und Verleger. Der deutsch-russische Schulverein baute das Mariannenhaus in der Nachodstraße 10 zu einem Asyl- und Flüchtlingsheim aus und eröffnete dort die St.-Georgs-Schule, ein deutsch-russisches Realgymnasium. Der spätere Bischof Tichon (Timofej Ljaschtschenko, 1875-1945) eröffnete hier in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen eine Kapelle, die St.-Vladimir Kirche hieß. Ihm gelang es auch, auf einem Grundstück am Hohenzollerndamm/Ecke Ruhrstraße im Zusammenhang mit der Errichtung eines großen Wohnkomplexes am Fehrbelliner Platz die Orthodoxe Kathedrale zur Auferstehung Christi zu errichten, die am 5.11.1928 eingeweiht wurde. Als die Deutsche Arbeitsfront den Gebäudekomplex, in dem sich die Kathedreale befand, für die Deutsche Lebensversicherung nutzen wollte, wurde der Russischen Kirche am Hoffmann-von-Fallersleben-Platz ein Grundstück zur Verfügung gestellt. Am 31.8.1936 fand die Grundsteinlegung für das neue Kirchengebäude am Hoffmann-von-Fallersleben-Platz statt und am 12./13.5.1938 wurde die R. von dem Vorsitzenden der Bischofssynode der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland Metropolit Anastasius unter Mitwirkung des Erzbischofs Tichon und des Bischofs Seraphim (1883-1950) eingeweiht. Die Ausführung des Baues erfolgte durch die Staatsbauverwaltung nach Entwürfen und unter der Bauleitung des Ministerialrates Karl Schellberg. Die R. blieb im Zweiten Weltkrieg fast unbeschädigt. Am 25.11.1945 fand in der russischen Kathedrale am Hohenzollerndamm das erste Kirchenkonzert statt, in dem der vereinigte Kirchenchor der Kathedrale und der Kirche Nachodstraße 10 sang. Am 26.10.1952 wurde die Auferstehungs-Kathedrale nach umfangreicher Rekonstruktion neu geweiht. Die historisierende Silhouette der R. ist eine Reminiszenz an das Dreieinigkeits-Sergius-Kloster in Sagorsk. An ihrer Ostseite weist der offene Glockenstuhl auf die wichtige Rolle des Glockengeläutes in der russischen Liturgie hin. Im Innenraum mit Rundbogenarkaden trennt die prachtvolle Ikonostase den Altarraum (Berna) vom Gemeinderaum (Naos). Sie stammt ursprünglich aus einer Kirche bei Warschau. Zur Gemeinde der Christi-Auferstehungs-Kathedrale zählen zur Zeit etwa 2 000 Gläubige. Die Hauptaufgabe der Berliner Diözese der ROK besteht heute nach eigenen Aussagen darin, den orthodoxen Übersiedlern aus der GUS seelsorgerlich beizustehen und es ihnen zu ermöglichen, auch in Deutschland ihre orthodoxe Identität zu wahren.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Metzger Kirchen, Christoffel, Goetz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon