Kloster "Vom Guten Hirten"

und St.-Josefsheim
Charlottenburg,
Alt-Lietzow 21.

Das Kloster "Vom Guten Hirten", dessen Schwestern sich die Erziehung verwahrloster Kinder und die Besserung gefallener Mädchen zur Aufgabe gesetzt hatten, bewohnte seit dem 11.2.1858 ein einfaches, hinter der Straße gelegenes Haus, zu dem kleinere Nebengebäude gehörten. Eine von der St.-Hedwigs-Gemeinde 1854/55 errichtete kleine Kapelle für den vorher in dem Wohnhaus untergebrachten katholischen Gesellenverein war bereits vorhanden. 1905 siedelte das Kloster nach Marienfelde um. Die Baulichkeiten in Charlottenburg wurden von der Herz-Jesu-Kirche angekauft und noch im gleichen Jahr teilweise an die Schwestern des Klosters "Sta. Trinitata (Karmeliterinnen)" weiterverpachtet, die hier das St.-Josefsheim in der Herz Jesu-Pfarrei am 16.12.1905 begründeten, nachdem die kleine Hauskapelle bereits am 2.8.1905 geweiht worden war. Im St.-Josefsheim auf dem Grundstück Alt-Lietzow 21 wurden kleine Gruppen von 16 bis 20 Kindern eingerichtet, die von einer Schwester und einer Helferin betreut wurden. 1919 gelang es, das Grundstück, auf dem sich das Kloster befand, käuflich zu erwerben. Zusätzlich zu Kinderheim, Kindergarten und Hort für die Betreuung von gefährdeten und armen Kindern oder Waisenkindern wurde das Haus Provinzhaus und Noviziat. 1943 mussten alle Kinder wegen der ständigen Bombardierung Berlins evakuiert werden und im November wurde ein Teil der Gebäude durch Bomben beschädigt. Acht Schwestern übernahmen die notwendigen Aufräumarbeiten und richteten die Räume provisorisch wieder her. Da die benachbarte Herz Jesu-Kirche für den Gottesdienst nicht mehr genutzt werden konnte, wurde der Pfarrgottesdienst bis 1953 in die Klosterkapelle verlegt. 50 Jahre nach deren Einweihung fanden die Wiederaufbauarbeiten des St.-Josefsheims am 2.8.1955 ihren Abschluss. Gegenwärtig beherbergt es 23 Schwestern und 80 Betten.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Dziadek, Elsner ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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