Französisch-reformierte Kirche

(Hugenottenkirche)
Wilmersdorf,
Joachim-Friedrich-Straße 4.

Im Gefolge der Spaltung Berlins mietete das Konsistorium der Französisch-reformierten Gemeinde das sechsgeschossige Wohnhaus Joachim-Friedrich-Straße 4. An der Fassade des Hauses befindet sich ein Relief, das den Empfang französischer Glaubensflüchtlinge durch Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1688) darstellt. Das Bronzerelief wurde anlässlich der 300-Jahr-Feier des Edikts von Potsdam im Jahre 1985 als maßstabsgetreue Kopie angebracht, dessen Original sich ursprünglich am Haus Klosterstraße 43 (Mitte) befand und dessen Originalabguss im Ostportal des Französischen Doms auf dem Gendarmenmarkt (Mitte) zu sehen ist. Am Eingang ist auch das alte Kirchensiegel zu sehen, das den Anker mit der Schlange darstellt. Im Untergeschoss des Hauses sind das Büro, Sitzungs- und Jugendräume untergebracht. Durch einen Gang erreicht man die eigentliche Kirche, den Coligny-Saal, der von dem Architekten Norman Braun (1912-1967) gestaltet wurde und ca. 250 Personen Platz bietet. Die Übergabe des Gottesdienstraumes erfolgte am 30.12.1961. Nach französisch-reformierter Tradition zeichnet sich der Kirchenraum durch zweckbestimmte Schlichtheit aus. Entsprechend ihrer Kirchenordnung verzichtet die Französisch-reformierte Gemeinde auf Bilderschmuck oder das Kreuzsymbol. Im Zentrum des Saales steht das Predigerpult, zur linken Seite das Pult für den Lecteur, rechts im Hintergrund die kleine Orgel. Der Abendmahltisch mit der aufgeschlagenen Bibel im Vordergrund vervollständigt diesen Teil des Raumes, der nicht nur zur Durchführung der Gottesdienste, sondern auch als Stätte für Vortrags- und Laienspielveranstaltungen dient.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Metzger Kirchen, Gahrig ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon