Aron, Hermann

* 1.10.1845 Kempen/Provinz Posen,
† 29.8.1913 Homburg,
Physiker, Industrieller.

Nach dem Studium der Mathematik und Physik in Berlin und Heidelberg war A. Assistent am Physikalischen Kabinett der Gewerbeakademie Berlin und wurde 1873 promoviert. Danach unterrichtete er Physik an der  Kontext zu: Vereinigte Staatsschulen fuer Freie undVereinigten Artillerie- und Ingenieurschule, habilitierte sich 1876 an der Berliner Universität, wurde dort Privatdozent und 1880 ordentlicher Professor. 1879 gehörte A. zu den Mitbegründern des Elektrotechnischen Vereins. 1883 richtete A. in der Königin-Augusta-Straße 42 eine Versuchswerkstatt ein, wo er 1884 einen Stromzähler, den auf dem Pendelprinzip basierenden Aronschen Elektrizitätsmesser konstruierte. Aus dieser Werkstatt ging die  Kontext zu: Aron Elektrizitaetszaehler FabrikAron-Elektrizitätszähler-Fabrik hervor, die 1900 in das fünfgeschossige Fabrikgebäude Wilmersdorfer Straße/Ecke Bismarckstraße verlegt wurde. Gegenstand des Unternehmens war die Herstellung der von Aron konstruierten Pendel-Elektrizitätszähler. Seine zweite, ebenfalls im eigenen Werk vermarktete Erfindung war die Zwei-Wattmeter-Schaltung für die Drehstrommessung. Bis 1908 konnte die Firma, die damals bereits über 1 000 Mitarbeiter hatte, 32 Büros und Vertretungen in Europa etablieren. As. weitere Forschungstätigkeit galt der Theorie des Mikrophons, der Influenz von Kabeln durch atmosphärische Elektrizität und dem Bau elektrischer Uhren. A. wohnte zunächst Landsberger Straße 42 (Mitte), ab 1880 Berliner Straße 131 und ab 1885 Königin-Augusta-Straße 42. Zwischen 1890 und 1900 wohnte er Bülowstraße 107, Lichtensteinallee 3 a (Mitte) und ab 1905 Wilmersdorfer Straße 39. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45 (Markus-Reich-Platz 1).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Matschoss, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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