Präsidium der Volkspolizei

Mitte (Königstadt), Hans-Beimler-Straße 27 (heute Otto-Braun-Straße), Keibelstraße 29–36, Wadzeckstraße 7–10.

Der von Philipp Schäfer (1885–1952) 1930/31 errichtete Eisenbetonskelettbau weist ein 6-m-Stützen-Raster auf. Die 32 m hohe Hauptfassade in der Otto-Braun-Straße ist mit Tuffstein verkleidet. Die acht Innenhöfe sind mit weißen Glasursteinen verblendet. Im II. Weltkrieg zu einem Drittel zerstört, wurde das Haus 1950 und 1959 wieder instandgesetzt. Ursprünglich als Büro- und Verwaltungsgebäude der Karstadt AG genutzt, diente es nach Kriegsende dem Polizeipräsidium, da das bisherige Berliner  Kontext: Polizeipräsidium Polizeipräsidium völlig zerstört war und abgerissen wurde. Das Polizeipräsidium als Institution hatte mit dem 2. 5. 1945 aufgehört zu bestehen und wurde am 17. 5. 1945 neu gegründet. Es bezog zunächst das Haus in der Linienstraße 83–85, später den Karstadt-Komplex. Am 26. 7. 1948 suspendierten die westlichen Alliierten den Polizeipräsidenten Paul  Kontext: Markgraf, Paul Markgraf und setzten Johannes Stumm (1897–1978) als Polizeipräsidenten ein, was von der SMAD nicht akzeptiert wurde. Das führte zur Spaltung der Berliner Polizei. Das Präsidium der Volkspolizei (später Bezirksbehörde der Volkspolizei Berlin) nutzte das Gebäude bis zu seiner Auflösung. In dem Haus wirkten als Ostberliner Polizeipräsidenten:
bis 1949 Paul  Kontext: Markgraf, Paul Markgraf,
von 1950 bis 1953 Waldemar  Kontext: Schmidt, Waldemar Schmidt,
von 1953 bis 1964 Fritz Eikemeier (1908–1985),
von 1964 bis 1975 Horst Ende (* 1926), von 1975 bis 1986 Werner Gröning (* 1926), von 1986 bis 1990 Friedhelm Rausch (* 1931).
Heute befinden sich hier verschiedene Polizeidienststellen wie Polizeidirektion 3, der Lagedienst, das Landespolizeiverwaltungsamt, das Landeskriminalamt und die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle. Das Haus steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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