Morgenstern, Lina (geb. Bauer, gen. Suppen-Lina)

* 25.11.1830 Breslau,
† 16.12.1909 Berlin,
Schriftstellerin.

M. studierte Astronomie, Literatur und Musik und war seit 1848 in der Sozialarbeit tätig. 1854 kam sie nach Berlin und engagierte sich für Kinderschutz und -erziehung sowie für Frauenbildung und -arbeit. 1859 zählte sie zu den Gründungsmitgliedern eines Frauenvereins, der sich die Einrichtung von Kindergärten zur Aufgabe gestellt hatte. M. gründete 1866 den „Verein der Berliner Volksküchen“, dessen Vorsitzende und spätere Ehrenpräsidentin sie war. In der Linienstraße 47 befand sich die erste von ihr organisierte Suppenküche, wie sie später in allen Stadtteilen eingerichtet wurden. 1868 initiierte M. die Gründung des „Kinderschutzvereins zur Verpflegung außerehelicher Säuglinge“ und wenig später die „Akademie zur wirtschaftlichen Fortbildung für junge Mädchen“. 1873 gründete sie den „Berliner Hausfrauenverein“ und fünf Jahre später den „Verein der Kochschule“. Von 1874 bis 1905 gab sie außerdem die „Deutsche Hausfrauenzeitung“ heraus. M. wohnte u. a. in der Potsdamer Straße 82 A. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde (Weißensee). Eine  Kontext: Linienstraße Gedenktafel in der Linienstraße erinnert an ihr Wirken und eine Oberschule in der Gneisenaustraße 7 (Kreuzberg) trägt ihren Namen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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