Mohrenkolonnaden

Mitte (Friedrichstadt),
Mohrenstraße 37 B, 40–41.

Dia-Serie Mohrenkolonnaden Carl Gotthard  Kontext: Langhans d. Ä., Carl Gotthard Langhans baute 1787 die M. als Brückenhalle oder Laubengang auf einer den Festungsgraben überspannenden Brücke, als man die hölzerne Brücke von 1742 durch eine steinerne ersetzte. Derartige Kolonnaden waren zuvor auf dem Mühlendamm, an der Leipziger Straße ( Kontext: Spittelkolonnaden Spittelkolonnaden), auf der nicht mehr existenten Königsbrücke und an der Jägerstraße entstanden. Die M. sind als einzige am ursprünglichen Ort zu finden. Mit der Überbauung des Grabens wurden sie Vorbauten der dahinter errichteten Häuser. Die südliche Kolonnade steht vor dem  Kontext: Prausenhof Prausenhof (heute Teil des  Kontext: Bundesministerium der Justiz Bundesministeriums der Justiz), die nördliche vor einem vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik genutzten Gebäude. Die M. bestehen aus sieben von Doppelsäulen getragenen Rundbögen, von denen zwei sich seitlich in einem Viertelkreis an die Gebäude anschließen. In der Mitte befindet sich ein Risalit mit Dreiecksgiebel, in dessen Tympanon Reliefs Merkur und Pluto bzw. Merkur und Neptun darstellen, wahrscheinlich geschaffen von Christian Bernhard Rode (1725–1797). Der Bau weist klassizistische Formen mit barocken Elementen auf. Über den Seitenteilen und dem Giebel stellen Liegefiguren Flußgötter aus vier Erdteilen dar. Sie stammen aus den königlichen Bildhauerwerkstätten, die seinerzeit Johann Gottfried  Kontext: Schadow, Johann Gottfried Schadow leitete. Ursprünglich genutzt als Brückenhallen mit Verkaufsständen, dienen sie heute lediglich als Schmuckelemente. Die M. stehen unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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