Fichte, Johann Gottlieb

* 19.05.1762 Rammenau/Oberlausitz,
† 29.01.1814 Berlin,
Philosoph.

F. war bereits ein bekannter Philosoph, der gerade im Atheismusstreit seine Professur in Jena verloren hatte, als er 1799 nach Berlin kam. Mit Unterbrechungen wurde Berlin nach Jena zum Hauptplatz seiner philosophischen Arbeit und Wirkung. Hier entwickelte er seine Staatstheorie im „Geschlossenen Handelsstaat“ (1806) und in der „Rechtslehre“ (1812). 1804/05 hielt er Privatvorlesungen über die „Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters“ und 1807/08 seine „Reden an die deutsche Nation“ in der  Kontext: Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften. 1810 übernahm F. den Lehrstuhl für Philosophie an der neugegründeten Universität (heute  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität). 1811 erster frei gewählter Rektor, überwarf er sich mit allen Gruppierungen an der Universität und bat schon im Februar 1812 um seine Entlassung. F. wohnte von 1800 bis 1806 Neue Promenade 9–10, später in der Friedrichstraße 139, wo er 1814 an Typhus verstarb. Beigesetzt ist er auf dem  Kontext: Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden (Ehrengrab). Die Fichtestraßen in Kreuzberg, Treptow und in Reinikkendorf sowie der Fichteplatz in Treptow sind nach ihm benannt. Bis zum Abriß seines Wohnhauses Neue Promenade 9–10, befand sich hier eine Gedenktafel.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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