Berliner Mauer

bezeichnet die Sperranlagen entlang der Sektorengrenzen zwischen West- und Ost-Berlin.

Dia-Serie Berliner Mauer Sie trennte den Bezirk Mitte von den Bezirken Tiergarten, Kreuzberg und Wedding in einer Länge von etwa 12 km. Am 13. August 1961 ließ die DDR-Staatsführung in Abstimmung mit der Sowjetunion an den Sektorengrenzen zum Westteil der Stadt Grenzabsperrungen errichten, um den Flüchtlingsstrom aus der DDR zu stoppen. Wenige Wochen danach begann der Bau der Mauer, die Berlin 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage spaltete. Sie war Symbol des Kalten Krieges und des Mißtrauens der SED-Führung gegenüber dem Volk der DDR. In den Folgejahren wurde sie zu einem tief gestaffelten pionier- und signaltechnisch ausgerüsteten Absperr- und Kontrollsystem ausgebaut, das u. a. aus Stahlbetonsegmenten, Panzersperren, mehreren Metallgitter- und Grenzsignalzäunen, Beobachtungstürmen, Kontrollstreifen, Hundelaufanlagen bestand. Ihre Errichtung war verbunden mit umfangreichen Abriß- und Planierungsarbeiten entlang der Grenzlinie, mit Wohnungsräumungen und Umsiedlungen der Bewohner ganzer Straßenzüge. Die von Ost nach West verlaufenden S-Bahn-Strecken wurden am Bahnhof  Kontext: Bahnhof Friedrichstraße Friedrichstraße unterbrochen. Lediglich eine westliche S-Bahn- und zwei U-Bahn-Linien unterquerten weiterhin, mit nur einem Halt auf dem Bahnhof Friedrichstraße, das Gebiet des Stadtbezirks Mitte in Nord-Süd-Richtung. Deren im Ostteil gelegenen Bahnhöfe wurden geschlossen und zu streng bewachten Geisterbahnhöfen. Bei Fluchtversuchen an der Mauer fanden nach verschiedenen Angaben zwischen 80 und 239 Menschen den Tod. Auch der Schneider Günter Litfin (1937–1961), das erste Maueropfer, wurde hier erschossen ( Kontext: Litfin-Mahnmal Litfin-Mahnmal). Am 9. November 1989 erzwang die Bevölkerung der DDR die Öffnung der Mauer, die 1990 endgültig fiel. Reste der Mauer befinden sich an der Niederkirchnerstraße, der Kieler Straße (Wachturm) und der Bernauer Straße, wo auch eine  Kontext: Mauergedenkstätte Mauergedenkstätte eingerichtet wurde.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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