Bankhaus Hardy & Co

befand sich in Mitte (Friedrichstadt),
Markgrafenstraße 36/Taubenstraße 19.

Das an der Jahreswende 1880/81 gegründete B., zunächst ansässig in der Behrenstraße, zog 1906 in das gerade von Heinrich Theising gebaute Wohn- und Geschäftshaus am Gendarmenmarkt. Das Gebäude war ursprünglich für Firmen der Textilbranche gedacht, von denen einige noch ein paar Jahre hier Räumlichkeiten mieteten. 1924 überholten Fritz August Breuhaus de Groot (1883–1960) und Heinrich Rosskotten das Haus, dessen Eingang mit merkantorischen Reliefs dezent geschmückt war. Im II. Weltkrieg abgebrannt, wurde das Haus z. T. instandgesetzt und in den Komplex des Instituts (später: Akademie) für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED einbezogen. Anfang der 90er Jahre wurde der Rest abgetragen und 1994–1996 durch den  Kontext: Markgrafenblock Markgrafenblock ersetzt. Die Bank war gegründet worden von den Mitinhabern des Londonder Bankhauses Hardy Nathan & Sons, den wieder nach Deutschland zurückgekehrten Brüdern James N. und Ludwig N. Hardy. In England hatten die Nathans den Vornamen Hardy zu ihrem Familiennamen gemacht. Die nach 17 Jahren in eine GmbH umgewandelte Privatbank wurde 1945 von den sowjetischen Besatzungsbehörden geschlossen. Sie setzte daraufhin ihre Geschichte in Frankfurt/Main fort.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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