Wohnquartier Mehringplatz

Kreuzberg.

Die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und der Abriss auch noch bewohnbarer Gebäude in der südlichen Friedrichstadt, das bis in die 1970er Jahre gültige Verkehrkonzept des Senats mit der sechsspurigen Südtangente der Stadtautobahn und die im Bau der Berliner Mauer gipfelnde Spaltung Berlins waren die entscheidenden Prämissen, von denen Hans  Kontext: Scharoun, Hans BernhardScharoun in seinem städtebaulichen Gutachten (1962/63) und dem Bebauungsplan des Mehringplatzes vom Mai 1966 ausgehen musste. Scharouns Entwurf übernahm die historisch gewachsene Kreisform des Platzes und konzipierte eine doppelte, niedrige Kreisbebauung mit einer Fußgängerstraße sowie eine Neuordnung der zum Platz führenden Straßen. Für die Friedrichstraße wurde der M. Endpunkt, während Wilhelm- und Lindenstraße als Autobahnzufahrten für die geplante Südtangente abgebogen und auf die Uferstraße des  Kontext: LandwehrkanalLandwehrkanals gelenkt wurden. 1968 wurde das 16-geschossige AOK-Hochhaus von Hans Scharoun und Bodo Fleischer gebaut. Werner  Kontext: Düttmann, WernerDüttmann legte zwei den Platz umschließende, parallele vier- bis sechsgeschossige Wohnhäuserringe mit Fußgängerzone an. Auch der Platz selbst blieb den Fußgängern vorbehalten. 10 bis 17-geschossige Hochhausscheiben mit durch Balkonloggien gerasterten Fassaden umfassen den Häuserring im Norden und sollten das Wohngebiet gegen die geplante Stadtautobahn abschirmen. Zum Halleschen Tor hin ermöglicht eine Wohnbrücke den Durchgang. Das Wohnquartier hat ca. 1500 Wohnungen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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