Wohnanlage Knorrpromenade

Friedrichshain,
Knorrpromenade 1-5, 7-10 und Krossener Straße 32-33, Seumestraße 9-11, Wühlischstraße 15-18.

Gilt als Beispiel einer bürgerlichen Wohnanlage in Friedrichshain, das sich von den Mietskasernen der Umgebung abhob. Bebaut wurde das Gelände des ehemaligen Vorwerks  Kontext: Boxhagen (Vorwerk und Kolonie)Boxhagen. Zur Realisierung gründete die Friedrichsberger Bank die Grunderwerbsgesellschaft Wühlisch-Park mbH (die ursprünglich auch namensgebend für die Wohnanlage sein sollte, nach dem Tod von Georg  Kontext: Knorr, Ernst Theodor GeorgKnorr 1911 erhielt sie ihm zu Ehren seinen Namen). Potenzielle Bauherren wurden hier Gesellschafter, die sich um die Knorrpromenade mit den westlich anschließenden Grundstücken zur Seumestraße ansiedeln sollten. Die Straße wurde einheitlich nach einem Plan von Wilhelm Wilutzky gestaltet. Den Bauherren stand es frei, in die vorgeschlagene Bebauung individuelle Lösungen mit einzubringen. Der Mietshauskomplex entstand 1911–1913 in fünfgeschossiger Zeilenbebauung als gutbürgerliche Wohnstraße mit Vorgärten und einer kleinen Allee. Südlich zur Wühlischstraße grenzen Torpfeiler die Straße ab, die, ehemals mit Schmuckbögen versehen, einen rahmenden Eingang bildeten. Die Anlage von Mittelflügeln ermöglichte die Querlüftung auch der hofseitigen Wohnräume, eine Errungenschaft des Reformwohnungsbaus. Die Innenhöfe waren unterschiedlich gärtnerisch gestaltet. Die Wohnungsgrundrisse zeichnen sich durch große Räume aus, die mit unterschiedlichen Loggien- und Erkerlösungen großzügig nach außen erweitert sind. Die Putzfassaden sind architektonisch variiert durch vorgezogene Eingangsrisalte, Loggien und Balkone. Die Wohnanlage hat den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden und steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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