Warschauer Brücke

Friedrichshain,
führt im Zuge der Warschauer Straße über die Bahngleise, am S-Bahnhof  Kontext: Warschauer Straße (S-Bahnhof)Warschauer Straße.

Da die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn und die Ostbahn im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Straße 11, Abt. XIV des Bebauungsplanes (ab 1874 Warschauer Straße) bereits mit fast 30 Gleisen kreuzten, entschloss man sich 1872, eine Straßenbrücke zu errichten. Sie wurde 1875 in Betrieb genommen und hatte eine Länge von 217 m und eine Breite von 16,80 m. Im Süden wurden die ersten drei Gleise des Bahnkörpers zunächst durch ein massives Gewölbe überbrückt, bevor sich eine genietete Trägerkonstruktion anschloss. Sie ruhte auf drei massiven Pfeilern. Zwei weitere Gewölbe bildeten im Nordteil den Abschluss der W. Durch starken Rangierverkehr nahmen die Korrosionsschäden in der Folgezeit zu, so dass 1938 mit einem Neubau begonnen werden musste. Das Projekt sah eine 230 m lange und 25 m breite Stahlträgerbrücke über zehn Öffnungen vor. Durch Mangel an Arbeitskräften wurden die geplanten Arbeiten 1941 eingestellt. Bombentreffer machten die W. 1945 unpassierbar. Doch schon Ende des Jahres war sie wieder für Fußgänger und ab 1948 bei eingeschränkter Fahrbahnbreite für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Verbliebene Kriegs- und Korrosionsschäden führten 1965 zu einer Lastbeschränkung auf 6 t, so dass eine Generalreparatur durchgeführt werden musste. In den 1970er Jahren wurde der Straßenbahnverkehr über die W. eingestellt und erst ab dem Jahr 2000 mit der Straßenbahnlinie 20 wieder aufgenommen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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