Urbanhof

Kreuzberg,
Urbanstraße 116.

Der Hof entstand 1894/95 nach einem Entwurf des Besitzers August Kösel mit einem fünfgeschossigen Wohnhaus und einem dahinterliegenden Fabrikgebäude. Die neobarocke Fassade des Vorderhauses wurde verputzt bzw. bis zur ersten Etage mit braun glasierten Klinkern verkleidet. Die Seitenflügel der Höfe sind mit roten Klinkern bzw. olivgrünem Putz versehen. Bemerkenswert sind die mit reichen Stuckschmuck verzierten Portale 7 und 8 auf dem2. Hinterhof. Die Eigentümer August und Fritz Kösel führten hier ihr Baugeschäft und eine Holzbearbeitungsfabrik und vermieteten den Komplex an zahlreiche Firmen, so 1897 an die Kistenfabrik Rosenthal & Co., die Gesellschaft für Kunstbildnerei Fromm, Grüne & Co. und die Nudelnfabrik Wollkopf & Co. ; in den 1920er Jahren an die Batteriefabrik Titania und die Zinkbecherfabrik Heiderich. Zudem befand sich hier bis in die 1920er Jahre ein Andachtssaal der Apostolischen Gemeinde. Heute wird der denkmalgeschützte Komplex u. a. von der Stattbau – Stadtentwicklungsgesellschaft, Architektenbüros, einer Schlosserei und Medienbüros genutzt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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