Synagoge Lindenstraße

befand sich in Kreuzberg,
Lindenstraße (heute Axel-Springer-Straße 48-50).

Dia-Serie Synagoge Lindenstraße Nach Entwürfen des Architektenbüros Cremer & Wolffenstein entstand 1890/91 auf dem rückwärtigen Teil des Grundstücks die Backsteinsynagoge im neoromanischen Stil, gedacht für 1800 Personen. Am 27.09.1891 erhielt sie ihre Weihe in liberalem Ritus. Im zugehörigen an der Straßenfront stehenden Haus war bereits 1866 die Religionsschule gegründet worden. Es verfügte über Gemeindewohnungen und diente sozialen Zwecken. Nach den Pogromverwüstungen 1938 war die Synagoge keine Betstätte mehr. 1939 wurde sie als Getreidespeicher beschlagnahmt. Die Räumlichkeiten des Gemeindehauses benötigte zunehmend die Arbeitsgemeinschaft der jüdischen Arbeitsnachweise, die ab 1940 von den Nationalsozialisten für die Zwangsrekrutierung jüdischer Arbeitskräfte missbraucht wurde. Der Gebäudekomplex wurde gegen 1945 zerstört, die Ruinen gegen 1956 abgetragen. Am 20.06.1997 wurde auf dem Hof des heute der  Kontext: Barmer ErsatzkasseBarmer Ersatzkasse gehörenden Grundstücks ein Denkmal für die S. eingeweiht. Zvi Hecker, Micha Ullmann und Eyal Weizman konzipierten die Anlage mit nach Osten ausgerichten Bankreihen. Die Tordurchfahrt des davor befindlichen Bürohauses trägt Informationstafeln zur Geschichte der Synagoge.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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