Spreehof

Kreuzberg,
Köpenicker Straße 8-8 B.

Als S. wird der in den 1980er Jahren instandgesetzte Gebäudekomplex des zwischen  Kontext: SpreeSpree und Köpenicker Straße gelegenen Reformmiethauses in Verbindung mit dem anschließenden ehemaligen Gewerbehof bezeichnet. Das Wohngebäude mit seinen drei Aufgängen wurde 1877 von Schultz & Co. im historistischen Stil für die Berliner Dampfschifffahrtsgesellschaft Stern errichtet. Neben Wohnungen im Vorderhaus und in den beiden Seitenflügeln gab es eine größere Anzahl von Gewerberäumen im Hof und im Souterrain, als deren Nutzer in den folgenden Jahrzehnten verschiedene Handwerksbetriebe ausgewiesen sind. 1904 wurde auf dem an der Spree gelegenen, vom Hof des Miethauses getrennten Gewerbehof eine Mörtelfabrik samt Stallungen und Remisen für deren Fuhrpark und einer Waage mit Wiegehaus errichtet. Die Anlieferung des für die Herstellung von Mörtel benötigten Sandes erfolgte mit Lastschiffen auf der Spree. Die Mörtelfabrik und ein dazugehöriger Baustoffhandel waren bis Mitte der 1940er Jahre in Betrieb. Im Zweiten Weltkrieg blieben die Wohn- und die Gewerbebauten weitgehend erhalten. 1984 kaufte eine Gruppe von zwölf Leuten, zu denen auch der Architekt Stefan Klinkenberg (* 1955) gehörte, den gesamten Gebäudekomplex und setzte ihn unter Beachtung der denkmalpflegerischen Anforderungen instand. In den Räumen des ehemaligen Pferdestalls wurde 1987 das  Kontext: ZweiradmuseumZweiradmuseum eröffnet. Im denkmalgeschützten S. haben sich außerdem das Architektenbüro Klinkenberg, eine Grundstücksverwaltung, eine Psychotherapeutische Praxis, eine Weinhandlung, eine Gitarrenwerkstatt, eine Firma für 3D-Visualisierung und eine Fahrradreparaturwerkstatt angesiedelt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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