Plaza

Friedrichshain,
befand sich am Küstriner Platz (heute Franz-Mehring-Platz).

Das Berliner Großvarieté befand sich im Gebäude des ehemaligen Bahnhofs der  Kontext: OstbahnOstbahn. Die Halle des 1867 gebauten früheren Ostbahnhofs wurden nach der Einstellung des Zugbetriebes als Magazin und für Wohnzwecke genutzt. Mit dem Ausbau zum Varieté 1928/29 erfolgte die Halbierung des Innenraums der riesigen Halle, in dem ein Tanzsaal mit Restaurant eingerichtet wurde. Das P. eröffnete am 01.02.1929. Es galt als größtes Varieté Berlins und Europas. Ein halbmonatlicher Programmwechsel bei zwei Vorstellungen täglich, ebenso aber auch das Engagement beliebter und bekannter Bühnenstars, sollten das Haus mit seinen 3000 Plätzen füllen. Gedacht als ein Volks-Varieté nach dem Beispiel der großen europäischen Städte, hatte es vor allem die Bewohner des dichtbevölkerten Berliner Ostens als Publikum. Die für das große Haus spürbaren Folgen der Krisenjahre nach 1930 ließen allerdings das Konzept von dem "größten Programm bei den kleinsten Preisen" nicht aufgehen. In schneller Folge wechselten die Betreiber, und mit der Hereinnahme der Gastbespielung durch den Rotterkonzern veränderte sich der Charakter des Hauses. Seit 1938 betrieb die der Deutschen Arbeitsfront angeschlossene Organisation "Kraft durch Freude" das Plaza wieder als Großvarieté. Das P. konnte bis zur allgemeinen Schließung der Theaterbetriebe 1944 spielen. Es überstand unbeschadet die Luftangriffe, wurde jedoch in den Kampfhandlungen 1945 zerstört. Der Abriss der Ruine erfolgte 1952. Auf dem Gelände des P. steht heute das Gebäude des Druckzentrums Berlin.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html