Pflegezentrum St. Marienhaus

Kreuzberg,
Lausitzer Straße 41–44.

Das Gebäude des vormaligen St.-Marien-Krankenhauses entstand 1959–1964 nach Entwürfen der Architekten Koch und Klöckling, äußerlich mit schlicht verputzter Front, den benachbarten Wohnbauten angepasst. Im begrünten Hofgelände ergänzt ein Dreiflügelbau das Ensemble. Wesentlich älter als die Gebäude ist die Geschichte der Institution, denn schon 1895 ließen sich Breslauer Marienschwestern im Hofgebäude der Nr. 41 nieder und richteten die vorherige Gaststube eines Weißbierausschanks als Kapelle und im oberen Geschoss Behandlungsräume für Kranke ein. Im September 1901 wurde hier das St.-Marien-Krankenhaus eingeweiht. 1908 kam eine Krankenpflegeschule dazu. Während des Ersten Weltkrieges bis 1920 diente das Haus als Lazarett. Da in den Folgejahren ständiger Bettenmangel herrschte, entstand 1930 in Karlshorst (Lichtenberg) als Tochter das St.-Antonius-Krankenhaus. Das Marien-Krankenhaus wurde 1943 schwer beschädigt, aber ein Jahr später, mit einem Notdach versehen, wieder in Betrieb genommen. Als das Karlshorster Haus 1945 durch die sowjetische Kommandantur beschlagnahmt wurde, war die Vergrößerung des St.-Marien-Krankenhauses unumgänglich, und die Grundstücke Nr. 42 bis 44 wurden dazu erworben. Bis 1951 waren die Schäden am rückwärtigen Gebäude behoben. Am 28.02.1959 wurde der Neubau eingeweiht. Anfang der 90er Jahre wurde das Marien-Krankenhaus nach Lankwitz (heute Steglitz-Zehlendorf) verlegt. Bis 1993 wandelte sich das Krankenhaus zum Pflegezentrum, dessen Träger die Stiftung "Maria Immaculata" ist. Nach umfangreichen Umbauten und Modernisierungen wurde das Pflegezentrum am 1.12.2002 wieder eröffnet.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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