Luisenstädtischer Kanal

verlief in Kreuzberg/Mitte, von der  Kontext: SpreeSpree, an der Stelle des heutigen Grünzuges zwischen Engeldamm und Bethaniendamm (Mitte), über das Engelbecken, Wassertorplatz zum  Kontext: UrbanhafenUrbanhafen und mündete dort in den  Kontext: LandwehrkanalLandwehrkanal. Der L. war das Kernstück der Planung von Peter Joseph  Kontext: Lenné, Peter JosephLenné für den Ausbau der Luisenstadt. Er wurde ab 1848 im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gebaut und am 15.05.1852 dem Verkehr übergeben. Er hatte die Aufgabe, das tiefliegende, häufig von der Spree überschwemmte Gebiet zu entwässern, die häuslichen Abwässer aus den Neubauten aufzunehmen und einen billigen Transport von Baumaterialien für die Erschließung der Luisenstadt zu ermöglichen. Die Uferpromenade wurde mit Bäumen bepflanzt. Der Durchgangsverkehr von der Spree zum  Kontext: LandwehrkanalLandwehrkanal blieb entgegen den Erwartungen unbedeutend. Seine wirtschaftliche Bedeutung hatte der Kanal in den Gründerjahren des 19. Jahrhunderts, bis zum Abschluss der Bebauung des Köpenicker Feldes. Nachdem sich die Wasserqualität des fast stehenden Gewässers zunehmend verschlechtert hatte, beschloss der Magistrat am 26.08.1926, den Kanal zuzuschütten und beauftragte den Stadtgartendirektor, Erwin  Kontext: Barth, ErwinBarth, die gärtnerische Gestaltung des Kanalbettes vorzunehmen. Seine Pläne wurden jedoch nicht im vollen Umfang vollzogen. Der L. wurde mit den beim Bau der U-Bahn-Linie U 8 anfallenden Erdmassen 1926/27 aufgefüllt. Den gesamten Grünzug gestaltete Barth in zehn Abschnitten mit Blumenschmuck, Blütensträuchern, Rasenflächen mit Gehölzen, ebenso Kinderspielplätzen sowie Stauden- und Sommerblumengärten. Anfang der 30er Jahre war die Anlage fertig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die tiefergelegenen Teile mit Trümmern gefüllt. Durch den Mauerbau wurde die Anlage geteilt. Der südliche (Kreuzberger) Teil wurde im Rahmen der  Kontext: Internationale Bauausstellung (IBA)1984/87Internationalen Bauausstellung 1984/87 in die noch heute bestehende Form gebracht. Mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 und der Vereinigung Berlins ging man daran, den Grünzug in der alten Struktur wieder herzustellen. Die Planung hierzu oblag dem Büro Schumacher. Im April 1993 wurde der "Immergrüne Garten" und im Juni 1995 der Rosengarten zwischen Engelufer und  Kontext: WaldemarbrückeWaldemarbrücke übergeben. Das Engelbecken wurde 1999 ausgebaggert und hat sich danach mit Grundwasser gefüllt. Die Anlagen sind als Gartendenkmal geschützt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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