Liebesinsel

Friedrichshain,
südöstlich der Halbinsel Stralau im Rummelsburger See.

Dia-Serie Liebesinsel Die L. wurde auch Entenwerder, Diebesinsel oder Seewall genannt. Die Insel war früher besiedelt, als Zeugnisse dafür wurden bei Ausgrabungen im Jahr 1878 Steinbeile, ein wendischer Mahlstein sowie Steinpflasterungen und Topfscherben aus dem 12./13. Jahrhundert gefunden. Um die Insel herum befanden sich Pfahlsetzungen aus der wendischen Zeit. Die L. war bis zum Zweiten Weltkrieg ein beliebtes Ausflugsziel. Theodor  Kontext: Fontane, Theodor HeinrichFontane schreibt über die L., auf der die "Liebespaare mit einem Zettel in der Hand stürben". Auf der Insel befand sich die Gaststätte Ernstsches Haus, zu deren Gästen u. a. Paul  Kontext: Lincke, Carl Emil PaulLincke gehört hatte, der hier wohl zu seinem Schlager "Auf der Liebesinsel ist es schön ..." inspiriert wurde. 1919 wurde der "Segelclub 1919 Stralau e. V." und 1928 der Wassersportverein "Welle" auf der L. gegründet. Zwischen der Insel und Rummelsburg bzw. der Halbinsel Stralau verkehrte eine Kahnfähre. Von der Gaststätte ist heute nur noch der Keller vorhanden, er soll – bei der Umwandlung der Insel zum Landschaftsschutzgebiet – als Fledermausquartier Verwendung finden. Die Größe der Insel beträgt heute nach Abbaggerungen 940m² (früher 1917 m²).

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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