Leihhaus am Görlitzer Bahnhof

Kreuzberg,
Wiener Straße 18.

Das fünfgeschossige Gebäude mit seinen einfachen Stuckverzierungen wurde zu Beginn der 1870er Jahre erbaut. Eine Inschrift in Höhe der ersten Etage verweist auf ein 1875 in der Lausitzer Straße gegründetes Leihhaus. Für das Jahr 1920 ist dann in der Wiener Straße die Pfandleihe Lehmann belegt. Ärmeren Schichten der Kreuzberger, insbesondere jenen, die im "Schlesischen Viertel" in der Umgebung des Schlesischen Bahnhofs zu Hause waren, diente das Leihhaus jahrzehntelang dazu, für ihre Habseligkeiten Geld zu erhalten. Das heute von Werner Lehmann geführte L. befindet sich in der 1. Etage und beraumt in regelmäßigen Abständen Auktionsveranstaltungen an. Weitere Leihhäuser in Kreuzberg sind L. K. S. Berliner Leihhaus GmbH am Kottbusser Tor und Leihhaus am Hermannplatz GmbH, Kottbusser Damm (vormals Leihhaus am Kreuzberg, Mehringdamm). Ihre geschichtlichen Ursprung haben die Berliner Leihhäuser im "Bureau d’Adresse", einer Einrichtung, die der Hugenotte Pierre Vouchard 1690 in der Brüderstraße (Mitte) geschaffen hatte.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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