Kirche Zum Heiligen Kreuz

Kreuzberg,
Zossener Straße 65, Johanniterstraße, Blücherstraße.

Dia-Serie Kirche Zum Heiligen Kreuz Nach Plänen von Johannes Otzen (1839–1911) entstand die K. 1885–1888 mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes als neogotische Kuppelkirche mit vier Giebelfronten und mehreren Türmen, deren höchster 81 m aufragte. Die Grundsteinlegung erfolgte am 18.04.1885 und die Einweihung am 27.10.1888. Der vielfach gegliederte, mit roten Ziegeln und braunen Glasursteinen verblendete Mauerwerkbau wurde durch den achteckigen Vierungsturm dominiert. Der große Zentralraum besaß neben seitenschiffartigen Umgängen und umlaufenden Emporen einen in der Hauptachse angelegten Saalbau, der gegen 1945 gesprengt wurde. Nach schweren Kriegsschäden erfolgte zwischen 1951 und 1958 nach Plänen von Erich Ruhtz ein vereinfachter Wiederaufbau. Von 1991 bis 1995 wurde durch den KirchBauhof, einem eigens gegründeten Ausbildungsprojekt für arbeitslose Jugendliche, ein Umbau durchgeführt. Dabei entstand ein modernes multifunktionales Gemeindezentrum. Die ursprüngliche Weite des Zentralraumes ist noch heute in dem großen Saal im Erdgeschoss zu erahnen. An ihn schließen sich vielfältig zu nutzende Räume an, abgetrennt durch teilweise bewegliche Stahl-Glas-Wände. Zugang zum Obergeschoss bietet ein zentraler stählerner Einbau. Das Dachgeschoss, das ebenfalls mehrere Räume beherbergt, ist über einen Aufzug zu erreichen, der einen der Türme als Schacht nutzt. Die evangelische Gemeine der K. war bereits 1865 aus Teilen der Gemeinden Dreifaltigkeit, Jerusalem,St. Jakobi Tempelhof und Britz entstanden und hatte zunächst einen am Planufer gemieteten Gottesdienstraum als Notdomizil und dann eine Interimskirche am Rande des ausgewiesenen Bauplatzes genutzt. Den Namen verdankt die Kirche ihrem Grundriss als auch der Nähe zum Kreuzberg. Nach der Fusion mit der Passionsgemeinde wird das denkmalgeschützte Gebäude als Gemeinde-, Kultur- und Sozialzentrum genutzt. Hier finden Gottesdienste, Ausstellungen, Theaterveranstaltungen und Konzerte statt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html