Hiller, Kurt

* 17.08.1885 Berlin,
† 01.10.1972 Hamburg,
Schriftsteller.

Dia-Serie Hiller, Kurt H. wurde in der Wilhelmstraße 12 geboren. Er wirkte nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie ab 1908 als freier Schriftsteller sowie Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften (u. a. "Pan", "Weltbühne", "Aktion", "Neue Rundschau") in Berlin. H. gehörte 1909 zusammen mit Jakob van  Kontext: Hoddis, Jakob van (eigtl. Davidsohn, Hans)Hoddis und Ernst Blass (1890–1939) zu den Gründern des Neuen Clubs in den Hackeschen Höfen, aus dem 1911 das literarische Kabarett Gnu hervorging. Seit 1911 gab er zusammen mit Franz Pfemfert (1879–1954) die Zeitschrift "Die Aktion" heraus und gründete 1913 die Zeitschrift "Die Weisheit der Langeweile". H. wurde zum Wortführer eines radikalen Pazifismus sowie Mitbegründer des literarischen Aktivismus, dessen Publikationsorgan "Das Ziel. Jahrbücher für geistige Politik" er zwischen 1916 und 1924 herausgab. Seit 1920 war er Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft, amtierte von 1926 bis 1933 als Präsident der Gruppe revolutionärer Pazifisten und arbeitete bis zu ihrem Verbot für die "Weltbühne". 1933 wurde H. von den Nationalsozialisten verhaftet, gefoltert und floh 1934 nach Prag, wo er für die "Neue Weltbühne" tätig war. Seit 1938 im Londoner Exil, kehrte H. 1955 nach Deutschland zurück und ließ sich in Hamburg nieder. In Schöneberg, Hähnelstraße 9, befindet sich eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus von H.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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