Herzhaus

Kreuzberg,
Axel-Springer-Straße 42.

Das fünf- bis sechsgeschossige Geschäftshaus mit Hof entstand 1914/15 auf einem Grundstück, auf dem zuvor die 1846 gegründete Weingroßhandlung F. C. Souchay ihren Sitz hatte. Hans Bernoulli (1876–1959) und Louis Rinkel entwarfen das Haus im Stil der Neuen Sachlichkeit mit betonter vertikaler Gliederung. Bauherr war der Kaufmann S. Oppenheimer. Zu den Mietern gehörten ein Hersteller künstlicher Blumen, später vor allem Hutfabriken und jüdische Konfektionäre von Damen- und Kinderbekleidung wie Reich & Baehr und Goldberg & Sander. 1918 befand sich hier zudem das Textillager der Kriegswirtschafts-Aktiengesellschaft und von 1930 bis 1933 die Wirtschafts- und Wohlfahrtseinrichtung des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes. 1933 ging das Haus in den Besitz des Verbandes der Ärzte Deutschlands, Hartmannbund, über. Mieter waren die neugebildete Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands, der Deutsche Sportärztebund und die Reichsärztekammer. Heute ist das H. ein Zentrum für ambulante kardiologische Rehabilitation und Ausbildungszentrum. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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