Hermann-Hesse-Oberschule (Gymnasium)

Kreuzberg,
Böckhstraße 16.

Die Schulanlage wurde 1891/92 von Stadtbauinspektor Karl Frobenius für die 163. und 192. Gemeindeschule in der damaligen Tempelhofer Vorstadt errichtet. Zu den teils mit roten und teils gelben Klinkern verblendeten Mauerwerkbauten gehörten das dreigeschossige Lehrerwohnhaus an der Dieffenbachstraße, an der Böckhstraße die Turnhalle neben dem Hofdurchgang und im Blockinnengelände der dreiflügelige viergeschossige Klassentrakt, letzterer mit fensterlosen Querflügelvorlagen, die symmetrische Fassade mit Mittelrisalit, Schmuck und Gliederung durch kontrastfarbige Ziegelstreifen, Gesimse, Stichbogenfenster in Dreiergruppen bzw. im oberen Geschoss Rundbogen- bzw. Rechteckfenster. Die Turnhalle wurde gegen 1945 zerstört, ein Neubau entstand 1957/58. Quartierlos gewordene Klassen höherer Mädchenschulen wurden um 1945 in der Böckhstraße 9/10 zu einer Oberschule für Mädchen zusammengefasst, zu der ab 1947 auch Jungenklassen kamen. 1955 erhielt sie den Namen des Schriftstellers Hermann Hesse (1877–1962). 1964 bezog die H. das bis heute genutzte Schulensemble. Das vormalige Lehrerwohnhaus dient seit 1982 auch als Unterrichtsgebäude. Die Anlage steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html