Haus des Kindes

Friedrichshain,
Strausberger Platz 19.

Wurde am 7. Oktober 1954 anlässlich des 5. Gründungstages der DDR als "erstes Kinderkaufhaus in ganz Deutschland" eingeweiht und am 18.10.1954 eröffnet. Die Eröffnung galt als ein Höhepunkt beim Aufbau der damaligen  Kontext: StalinalleeStalinallee. Bei der Gestaltung der Innenarchitektur wurden Erfahrungen des Prager Kinderkaufhauses genutzt. Für die Intarsien- und Stuckarbeiten diente das Schlösschen Charlottenhof in Potsdam als Vorbild. Im Erdgeschoss befand sich ein "Kindergarten" – eine Einrichtung zur Unterbringung und Betreuung von Kindern während der Zeit des Einkaufs mit Spiel- und Leseecke. Auf zwei Etagen waren Abteilungen für Kinderkonfektion, -schuhe, Sport und Wandern, Spielzeug, Kinderbücher und-schallplatten sowie Schulbedarf untergebracht. Zum Kindercafé im dreizehnten Stockwerk hatten Erwachsene nur in Begleitung ihrer Kinder Zutritt. Im Souterrain existierte in den ersten Jahren auch ein Puppentheater mit kunstgeschmiedetem Märchengitter für die Empore. 1985 wurde das Spezialkaufhaus nach einer Rekonstruktion wiedereröffnet. Nach 1990 musste das Kaufhaus schließen. Die Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain mbH führte hier noch im Juni 1993 eine Festveranstaltung zum 40. Jahrestag des Erstbezugs von Wohnungen in der Stalinallee durch. Heute ist in dem Gebäude ein Möbelhaus untergebracht. Eine Gedenktafel erinnert an die Eröffnung des Kaufhauses durch den 1. Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck. Das Gebäude ist als Bestandteil der Karl-Marx-Allee denkmalgeschützt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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