Gleisdreieck (Hochbahnhof)

Kreuzberg,
am ehemaligen  Kontext: Potsdamer GüterbahnhofPotsdamer Güterbahnhof/Luckenwalder Straße.

Dia-Serie Gleisdreieck (Hochbahnhof) Der Kreuzungsbahnhof entstand 1912/13 nach Plänen von Sepp Kaiser (1872–1936). Zuvor hatten sich hier drei U-Bahn-Linien gekreuzt ohne eine Umsteigemöglichkeit zu bieten (die Schienenstränge bildeten dabei ein Gleisdreieck). Ein Kreuzungsbahnhof war bereits 1907 geplant, der Umbau wurde aber letztlich erst durch das Hochbahnunglück vom 26.09.1908 veranlasst, bei dem ein Wagen in die Tiefe stürzte und 18 Todesopfer zu beklagen waren. Seit dem Bau des Bahnhofes verlaufen die verschiedenen Linien nicht mehr auf der gleichen Höhe. Der untere, 109,30 m lange Bahnsteig liegt 9,60 bis 10,30 m über der Straße und bedient heute die Linie U2 (Ruhleben-Pankow). Er war vom 25.04.1945 bis 18.11.1945 geschlossen und nach dem Mauerbau Endstation für die aus dem Westen kommenden Züge. Ab 01.01.1972 war er stillgelegt und 1983/84 wurde er zu einem Haltepunkt der Magnetbahn ausgebaut, die von 28.08.1989 bis 31.07.1991 regelmäßig in Betrieb war. Seit dem 13.11.1993 halten hier wieder die Züge der U2. Der obere, 80,60 m lange Bahnsteig liegt 14,70 m über der Straße und wurde zunächst Richtung Warschauer Brücke nur im Pendelbetrieb bedient, erst mit der Übergabe der Entlastungslinie über Kurfürstenstraße am 24.10.1926, war der Kreuzungs- und Umsteigebahnhof komplett. Der obere Bahnsteig bedient die Linien U1 (Krumme Lanke – Warschauer Straße) und U15 (Uhlandstraße – Warschauer Straße). Der Ausgang erfolgt über den Bahnsteig der U2 zur Schöneberger und Luckenwalder Straße. Vom 25.04.1945 bis 21.10.1945 war der obere Bahnsteig außer Betrieb. Das G. regte zahlreiche Schriftsteller zu Gedichten an, so Walther Mehring (1896–1981), Günter Grass(* 1927), Joseph Roth (1894–1939) und Victor Schklovskij.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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