Frauengefängnis Barnimstraße

befand sich in Friedrichshain,
Barnimstraße 10.

Dia-Serie Frauengefängnis Barnimstraße Nach Entwürfen von Friedrich Albert Cremer (1824–1891) entstand hier 1863/64 das Königlich-Preußische Weibergefängnis. Der neogotische, überwiegend dreigeschossige Ziegelrohbau war an der Eingangsfront festungsmäßig mit zwei Wachtürmchen ausgestattet und beherbergte im vorderen Trakt Wohnraum für Personal sowie Bet- und Sprechsaal, rückwärtig einen Arbeitssaal und die Räume zur Unterbringung der Insassen, im Untergeschoss die Wirtschaftsräume. Nach seiner Fertigstellung diente es zunächst als Schuldgefängnis, später als Polizei-Gefängnis für weibliche Untersuchungsgefangene. 1910–1913 erfolgten Umbau und Modernisierung vornehmlich im Wirtschaftsbereich. Zu den Häftlingen des F. gehörte Rosa Luxemburg (1871–1919), die hier vom Februar 1915 bis Februar 1916 inhaftiert war. Im Zeitraum zwischen 1933 und 1945 waren hier überwiegend aktive Gegnerinnen des Nationalsozialismus in Haft. Für Lilo (Liselotte) Herrmann (1909–1938) und Hilde Coppi (1909–1943) war es die letzte Station vor ihrer Hinrichtung in Plötzensee. Nach 1945 war es bis zum Abriss 1974 weiterhin Frauenuntersuchungshaftanstalt und-gefängnis. Heute befindet sich an der Stelle des F. ein Jugendverkehrsgarten. In der Weinstraße zeigt seit 1977 die  Kontext: Rosa-Luxemburg-GedenksteleRosa-Luxemburg-Gedenkstele den Standort des Frauengefängnisses.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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