Französische Luisenstadtkirche

befand sich in Kreuzberg,
Kommandantenstraße 5.

1699 wurde in einer Scheune in der heutigen Kommandantenstraße eine Kapelle des Maison de Refuge für französische Glaubensflüchtlinge aus der Schweiz errichtet. Am 23.06.1700 erfolgte ein Bericht über die Aufnahme der Gottesdienste und am 11.07.1700 die Einweihung. Zu dieser Zeit war die Kapelle noch unabhängig vom Französischen Konsistorium. 1719 erhob Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) die Kapelle zur Parochialkirche, 1724 folgte eine Erneuerung der Anlage und 1727 der königliche Befehl zum Neubau. Aus diesem Anlass trat das Maison de Refuge das Grundstück an das Französische Konsistorium ab. Am 21.03.1728 wurde die neue Kirche eingeweiht. 1768 erfolgte der Bau eines Predigerhauses. Die Kirche hieß zuerst Französische Kirche bzw. Kapelle in der Köllnischen Vorstadt, mit der Namensgebung der Luisenstadt 1802 F. Im Volksmund hatte sie den Namen Melonenkirche, vermutlich in Anspielung auf die von den Hugenotten betriebene Gärtnerei. Zu den herausragenden Predigern der Kirche gehörte Ernst  Kontext: Mengin, Johann Karl ErnstMengin. Im Zweiten Weltkrieg wurde die F. zerstört und die Ruine 1950 abgerissen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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