Engelhardt-Brauerei (Flaschenturm)

Friedrichshain,
Stralau, Krachtstraße 9/10.

Dia-Serie Engelhardt-Brauerei (Flaschenturm) Hier war 1887 die Schaarschuhsche Brauerei entstanden. 1897 wurde sie an die Viktoria-Brauerei verkauft, die wiederum mit dem Engelhardt-Konzern 1917 fusionierte. Die unmittelbare Nachbarschaft zu den  Kontext: Glaswerke StralauGlaswerken Stralau und die Lage am Wasser boten für die Entwicklung der Brauerei günstige Bedingungen. Nach einem großen Brand wurde 1926 die Brauerei vergrößert. Mit der Erweiterung der Mälzerei entstand eine der größten Malzbierbrauereien der Welt. Die Umbauarbeiten wurden mit dem Bau des Flaschenabfüllgebäudes 1930 nach Plänen des Architekten Bruno Buch (1883–1938) abgeschlossen. Die sachlich-funktionale Gestaltung des so genannten Flaschenturmes widerspiegelt die Architekturauffassung des Neuen Bauens der 1920er Jahre und ist zugleich ein herausragendes Beispiel des Berliner Industriebaus. Der rote Klinkerbau setzt sich aus drei Baukörpern zusammen und besteht aus einem Stahlskelettbau. Nach Fertigstellung des Flaschenturmes wurden hier täglich 300 000 Flaschen abgefüllt. Von 1948–1959 wurden hier auch Spirituosen wie Stralauer Korn und Kaffee-Edel-Likör hergestellt. Die E. entwickelte sich von 1951 bis 1990 als VEB Engelhardt zu einer der leistungsstärksten Brauereien Ost-Berlins und beschäftigte neben der Glashütte die meisten Arbeiter in Stralau. 1990 wurde die Produktion eingestellt und der Standort geschlossen. Einzig der denkmalgeschützte Flaschenturm blieb erhalten.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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