Christiansen-Clausen, Max

* 27.02.1899 Husum,
† 15.09.1979 Berlin,
Mechaniker.

Dia-Serie Christiansen-Clausen, Max C. war ab 1927 Mitglied der KPD. 1929 warb ihn der sowjetische Geheimdienst, und er erhielt eine Ausbildung als Funker. Sein erster Auftrag führte nach Shanghai zu Richard Sorge (1895–1944), für den er fortan als Funker arbeitete. 1935 kam er mit seiner Frau Anna (1899–1978) nach Tokio, wo er zur Tarnung ein Elektrogeschäft eröffnete. Die Gruppe um Sorge informierte die Sowjetunion über den bevorstehenden deutschen Überfall und später darüber, dass Japan die Sowjetunion nicht angreifen würde, wodurch Truppen aus Sibirien an die sowjetische Westfront verlegt werden konnten. Am 18.10.1941 wurden das Ehepaar C. und Richard Sorge von der japanischen Polizei verhaftet. Anna C. verurteilte man 1943 zu sieben Jahren und ihren Mann zu lebenslänglicher Zuchthaushaft. Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen reisten sie 1945 nach Moskau. Ein Jahr später kamen sie nach Berlin. C. arbeitete beim VEB Binnenschifferei in Köpenick, später beim VEB Yachtwerft, seine Ehefrau war für die Volkssolidarität tätig. Beide erhielten 1964 den sowjetischen Rotbannerorden. Ab 1955 bis zu ihrem Tode lebten sie in der Richard-Sorge-Straße 8, woran dort eine Gedenktafel erinnert. Von 1957 bis 1961 war C. Bezirksverordneter in Friedrichshain.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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