Burganlagen Stralau

Friedrichshain,
Alt-Stralau 35-39 und Tunnelstraße 28-34.

In frühgeschichtlicher Zeit bot die  Kontext: SpreeSpree beim Dorf Stralow (heute Stralau) mit ihren Inseln und Halbinseln beste Möglichkeiten, Befestigungsanlagen zu errichten. Sie dienten der Kontrolle des Spreeübergangs und der Spreedurchfahrt von und nach Berlin und Cölln. Reste dieser frühmittelalterlichen Burganlagen befinden sich noch heute auf dem Grundstück Alt-Stralau 35-39. Sie sind seit dem 29.05.1998 geschütztes Bodendenkmal. Noch auf alten Karten des 18. und 19. Jahrhunderts ist die Burgstelle in den Maßen von 30 x 40 m aufgeführt. Sie besaß einen breiten Graben und einen schmalen Zugang an der Westseite. Für das 13./14. Jahrhundert kann als weiteres Bodendenkmal ein Burgrest in der Tunnelstraße 28-34 datiert werden. Sein Alter ist aufgrund von Keramikfunden verbürgt. Er bestand aus einer ausgedehnten Anlage mit mehreren Abschnittsgräben und einem Wall. Anscheinend wurde die Wallanlage zum Schutz von Bauten auf der Spitze der Halbinsel Stralau angelegt. Archäologischen Befunden zufolge lag dort im 13. Jahrhundert der Hof des Ritters  Kontext: Rudolf von Stralow (Ystralowe)Rudolf von Stralow. 1358 gehörte Stralau den Brüdern Carsten und Nicolaus Barolsdorpe, von denen der Rat von Berlin und Cölln einen Hof oder die "Curia Stralow" kaufte. Gräben und Wallanlagen erfüllten möglicherweise auch Schutzfunktionen, als Dietrich von Quitzow (1366–1417) in den Jahren 1404–1411 Berlin und die umliegenden Dörfer befehdete.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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