Berliner Turner-Verein von 1850 e. V. ,

Kreuzberg,
Vor dem Schlesischen Tor 1,  Kontext: Flatow-SporthalleFlatow-Sporthalle (Geschäftsstelle).

Der zweitälteste Berliner Turnverein wurde am 17.03.1850 als "Turnverein in Berlin" gegründet und trägt ab 1855 den heutigen Namen. 1865 bezog der Verein die Klugesche Turnhalle in der Lindenstraße. 1867 wurde er Mitglied der Deutschen Turnerschaft. 1872 ist der Turnbetrieb in die Turnhalle des Köllnischen Gymnasiums in der Wallstraße (Mitte; bis 1939) verlegt worden. 1883 wurde eine Schüler-Abteilung, 1887 eine Lehrlingsabteilung gegründet, 1901 kam eine Frauenabteilung des Berliner Turnrates dazu, 1913 bildete sich eine Schülerinnen-Abteilung und 1935 eine Hausfrauen-Abteilung. 1920 wurden die Mitglieder der Damen-Abteilung gleichberechtigte Vereinsmitglieder. Zwischen 1919 und 1925 gab es einen zeitweiligen Zusammenschluss mit der Berliner Sportvereinigung zur "Berliner Turn- und Sport-Vereinigung von 1850". Am 28.03.1949 erfolgte die Neugründung des Vereins. Jetzt wurde die Turnhalle in der Görlitzer Straße 51 genutzt, ab 1961 die neu erbaute Halle in der Reichenberger Straße 131. Am 17.11.1989 wurden die Vereinsräume in der Flatow-Sporthalle bezogen. Das Sportangebot reicht von Turnen über Handball, Faustball, Volleyball und Schwimmen bis Leichtathletik. Eine Tennisabteilung wurde 1990 ins Leben gerufen, eine Eltern-/Kindabteilung folgte 1999. Der Verein hat derzeit etwa 430 Mitglieder, darunter 200 Kinder und Jugendliche. Bedeutende Vereinsmitglieder waren die Olympiateilnehmer (1896, 1900 und 1904) Franz Abbé, Gustav Felix Flatow (1875–1945), Fritz Manteuffel (1875–1942) und Karl Wiegand. Zu den Begründern des Handballspiels gehörten die Vereinsmitglieder Paul Liet sowie der "Vater des Handballs" Carl Schelenz (1890–1956).

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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