Apotheke zum weißen Adler

Kreuzberg,
Friedrichstraße 206.

Die Apotheke geht zurück auf eine Verfügung des Kurfürsten Friedrich III. (1657–1713) von 1696, nach der Philipp Reinhard Spener berechtigt sei, eine Apotheke anzulegen. Sie befand sich zunächst An der Schleusenbrücke, danach nahe der Petrikirche und hatte verschiedene Eigentümer. Die Witwe des letzten Apothekers Johann Friedrich Köhn, verkaufte sie schließlich an Heinrich  Kontext: Koblanck, David Emilius HeinrichKoblanck, der sie unter dem Namen "Apotheke zum weißen Adler" auf seinem 1822 erworbenen Grundstück Friedrichstraße/Zimmerstraße eröffnete. Bis zu ihrer Schließung 1970 blieb sie an diesem Standort. 1848 waren Friedrich Wilhelm Albert Meyerhoff und 1857 Louis von Gusnar Eigentümer der A. Gusnar ließ das 1732 erbaute und 1769 umgebaute zweigeschossige Haus 1876 von Schwenke zu einem viergeschossigen Miets- und Geschäftshaus im neobarocken Stil umbauen. Von 1889 bis 1942 leitete Alexander Eduard Alfred von Gusnar (1862–1942) (ab 1890 Bezirksvorsteher des21. Stadtbezirks) die Apotheke und bis 1970 war Rosa Lipinski Pächterin derselben. Danach wurden Teile der Einrichtung und Gerätschaften der Apotheke ins Deutsche Apothekermuseum Heidelberg gebracht. Am Haus befindet sich die Inschrift "Apotheke zum weißen Adler kurfürstlich privilegiert 1696". Nach dem Fall der Mauer wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert. Der Berufsverband Bildender Künstler Berlin nutzt es als Atelierhaus und im Erdgeschoss befindet sich das Cafe Adler.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html