Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg

Kreuzberg,
Möckernstraße 128-130.

Von 1882 bis 1885 war am Halleschen Ufer 29-31 das Gebäude für das Land- und Amtsgericht Berlin II im Neorenaissancestil errichtet worden. 1899 in Amtsgericht Tempelhof umbenannt, folgte 1915–1921 die bauliche Erweiterung an der Möckernstraße nach einem Entwurf der Hochbauabteilung des Finanzministeriums unter Bauleitung von Meffert und Ernst Petersen. Sie wurde als Vierflügelanlage um einen Ehrenhof im neobarocken Stil gestaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hauptgebäude schwer beschädigt und danach abgerissen. In den Erweiterungsbau zogen im Herbst 1945 das Amtsgericht Kreuzberg und ab Sommer 1946 das Amtsgericht Tempelhof, die am 01.01.1948 zum A. vereint wurden. 1993–1995 erweiterte Oswald Mathias Unger (* 1926) das denkmalgeschützte Gebäude. Der fünfgeschossige Erweiterungsbau wird durch einen herausragenden Vorbau betont. Das mit Sandsteinplatten verkleidete Gebäude beherbergt das Familiengericht. Vor das Gebäude wurde ein mit rotem Sandstein verkleideter Pavillon als Kinderhaus gestellt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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