Eine Annotation von Thomas Przybilka


Hüne, Peter (Hrsg.):

Zwischen Bramme und Berlin

(Horst Bosetz)-ky zum 60. Geburtstag.

Jaron Verlag, Berlin 1998, 120 S.

Horst Bosetzky:

Mord und Totschlag bei Fontane

Jaron Verlag, Berlin 1998, 259 S.

Horst Bosetzky, der sich jahrelang hinter dem Kürzel -ky erfolgreich verbergen konnte, hatte im Februar 1998 seinen 60. Geburtstag zu feiern. Grund genug für den Berliner Jaron Verlag, dem Doyen des NDK (Neuer Deutscher Kriminalroman) eine Festschrift zu widmen: Zwischen Bramme und Berlin. (Horst Bosetz)-ky zum 60. Geburtstag. Freunde, Verleger, Fans und Kollegen ergehen sich in Grußworten, Glückwünschen, Anekdoten, Gedichten und anderen höchst amüsanten und aufschlußreichen Elogen. Neben den wichtigsten Vertretern der deutschen Kriminalliteratur, wie Felix Huby, Jürgen Alberts, Fred Breinersdorfer, Sabine Deitmer und Ingrid Noll und Gisbert Haefs (nur um einige wenige Namen der Szene zu nennen), haben es sich auch Freunde aus dem In- und Ausland, aber auch Prominente der Nicht-Krimi-Szene (K. Arne Blom, Jean-Paul Schweighaeuser, Walter Momper oder die ZDF-Wetterfee Inge Niedek z. B.), nicht nehmen lassen, ihre Beiträge für dieses, von Peter Hüne edierte (und übrigens handwerklich hervorragend hergestellte) Bändchen beizusteuern. Ergänzt wird die Festschrift um das wahrhaft umfangreiche literarische Werkverzeichnis von -ky. Dokumentiert wird hier das Schaffen eines wirklich Fleißigen - begonnen bei den Romanheften (in den 60er Jahren) über Stories, Drehbücher, Hörspiele und Jugendbücher bis hin zu den Romanen und Kriminalromanen, die das kryptische Kürzel -ky so bekannt gemacht haben.

Der Soziologieprofessor Bosetzky ist aber nicht nur Kriminalschriftsteller!

Zwei seiner Leidenschaften hat -ky zum Fontanejahr hervorragend miteinander verbunden: Sein Faible für Theodor Fontane und seine Lust zum Wandern, natürlich auf dessen Spuren. Was also lag näher, sich auf diesen Spuren auch mit den Lieblingsmotiven des Altmeisters der deutschen Kriminalliteratur auseinanderzusetzen: Mord und Totschlag bei Fontane ist Bosetzkys sehr persönliches, amüsant-fiktives Gespräch mit Fontane überschrieben. Es wird angeregt über des Kollegen Selbstverständnis zur Schriftstellerei, aber auch über das Verhältnis des großen Dichters zu seinen Lieblingsmotiven Mord und Totschlag geplaudert. Amüsant zu lesen, weil phantasievoll geschrieben - ein ausgefallener Beitrag zum Fontanejahr.

Und wer wäre nicht geeigneter gewesen, diesen Beitrag zu leisten, als -ky? Der erfolgreichste zeitgenössische deutsche Kriminalschriftsteller in einer persönlichen Auseinandersetzung mit Krimi-Altmeister Fontane.


(c) Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de

zurück zur vorherigen Seite