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Ein Jahrhundertwerk - zum 85. Geburtstag von Stefan Heym

 

Auf was für ein großes literarisches und publizistisches Werk, auf was für ein bewegtes Leben kann dieser Mann an seinem 85. Geburtstag zurückblicken! Doch ein Jahrhundertwerk wird niemandem geschenkt. Stefan Heym war imstande, so zu leben und so zu schreiben, weil er dafür - zusammen mit schriftstellerischem Talent, Ehrgeiz, Fleiß und Disziplin - viel gab: sich bewußt hohen Anforderungen seiner Zeit stellte, harten Prüfungen nicht auswich, Realitäten, auch unangenehmen, in die Augen sah und seine Überzeugungen selbst dann in Wort und Tat zu verteidigen wußte, wenn sie nicht gerade „in Mode“ waren.

„Wenn mich einer fragen würde: In welcher Zeit hättest du gerne gelebt? - würde ich ihm antworten: In unserer“, bekannte er einmal. „Denn noch nie, glaube ich, gab es eine Zeit mit so raschen, so tief einschneidenden Veränderungen, mit so enormen Widersprüchen, so fürchterlichen Verstrickungen und Verteufelungen des Menschen; nie aber auch eine Zeit, in der der Mensch so sehr über sich hinauswächst und mit solcher Kühnheit eine neue, kaum erahnte Welt schafft: eine Zeit also, wie ein Schriftsteller für seine Zwecke sie sich nicht schöner wünschen könnte, selbst auf die Gefahr hin, daß er in ihre Strudel gerät.“

Der Chemnitzer Kaufmannssohn Helmut Flieg - Sproß einer jüdischen Familie mit osteuropäischen Wurzeln, der sich auf seiner Flucht vor der Nazi-Diktatur spontan Stefan Heym nannte, um seine Familienangehörigen nicht zu gefährden - lernte die „tief einschneidenden Veränderungen“ seiner Zeit schon sehr früh kennen. Sie ereilten ihn zumeist eher, als sie in Romanen oder Erzählungen literarische Gestalt annehmen konnten. Bereits in seiner ersten großen Kollision mit den Nazis - einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod- entzog sich Stefan Heym dem Todesgriff, indem er sich von Anfang an bewußt mit Feder und Schwert in die Reihen der aktiven Hitler-Gegner einfügte. Über Prag und Paris emigrierte er in die USA, betätigte sich dort von 1937 bis 1939 als Herausgeber der antifaschistisch ausgerichteten New Yorker Wochenzeitung „Deutsches Volksecho“, nahm Verbindungen zur amerikanischen Arbeiterbewegung auf und startete erste literarische Versuche. 1942, als die Deutsche Wehrmacht die Wolga erreichte, erschien sein Erstling: Hostages, den führende amerikanische Kritiker zu den besten Romanen des Jahres zählten. Selbst Anna Seghers’ Siebtes Kreuz gebe „kein besseres Bild von der pervertierten Psychologie der Nazityrannen und von dem Heroismus ihrer Opfer“, wurde ihm bescheinigt; und als Roman sei sein literarischer Erstling „spannend, knapp konstruiert, von mitreißendem Tempo“. Besser konnte das literarische Debüt eigentlich nicht beginnen.

Schon ein Jahr später zog Stefan Heym - wie Ernest Hemingway - die Uniform der US Army an. Über Cherbourg, Rennes, Paris, das Großherzogtum Luxemburg, die Rheinbrücke bei Remagen kehrte er 1945 als Technical Sergeant Nr. 32 860 259 für publizistische Arbeit in den Reihen der Sieger in das kriegszerstörte Deutschland zurück. Er war ein anderer geworden, fühlte sich „als Amerikaner“, was ihm - wie er später in seiner verschlüsselten Autobiographie Nachruf schrieb - „ein Stück der bitter benötigten inneren Sicherheit“ gab. Im Range eines US-Besatzungsoffiziers wurde er unter Hans Habe Mitbegründer der in München erscheinenden deutschsprachigen amerikanischen „Neuen Zeitung“, verantwortlich für Außenpolitik und Kultur. Doch eher als gedacht kam es in den Redaktionskonferenzen zu politischen Spannungen, und Stefan Heym schied aus, kehrte in die Vereinigten Staaten zurück. Der Roman The Crusadors - Kreuzfahrer von heute -, am 8. September 1948 in New York, 1950 in deutscher Ausgabe erschienen, ist das nachhaltigste literarische Ergebnis dieser Lebensphase: Ein Weltbestseller, der vor einem halben Jahrhundert die Herzen von Millionen Menschen eroberte, machte Stefan Heym in allen Teilen der Erde populär.

Doch zu dieser Zeit war er selbst schon wieder ein politisch Verfolgter. Die Franklin-Roosevelt-Politik war in den USA zu Ende; unter Harry S. Truman und Senator McCarthy hatte der Kalte Krieg begonnen, und es dauerte nicht lange, bis Stefan Heym in FBI-Berichten „zuverlässig als Kommunist“ gemeldet und dementsprechend immer häufiger verfolgt wurde. Als er 1952 seine Wahlheimat USA verließ, waren die politischen Gegensätze bereits unüberbrückbar geworden. „Der Kurs auf Faschismus und Krieg, den die Regierung der Vereinigten Staaten in ständig verschärftem Maße einschlägt, macht es einem ehrlichen Menschen so gut wie unmöglich, auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten schriftstellerisch tätig zu sein und sein Werk der amerikanischen Öffentlichkeit nahezubringen ... Ich habe daher die Vereinigten Staaten verlassen und in der Deutschen Demokratischen Republik um Asyl für meine Familie und mich selbst angesucht“, begründete er seinen Schritt. US-Präsident Dwight D. Eisenhower - seinem einstigen Oberkommandierenden - sandte er das Patent als Reserve-Offizier der US Army und seinen Bronze-Star-Orden zurück.

Wie vor ihm Bertolt Brecht, Helene Weigel oder Hanns Eisler, entschied sich Stefan Heym für eine Übersiedelung in die DDR: „... obwohl ich kein organisierter Kommunist war und auch heute keiner Partei angehöre, lagen meine politischen Sympathien eher dort als in Westdeutschland. Als amerikanischer Offizier und Redakteur einiger der frühesten Zeitungen in der amerikanischen Besatzungszone war ich Zeuge der Anfänge des westdeutschen Regimes gewesen und wußte, was hinter der Fassade steckte“, schrieb er unverblümt. Er gestand aber auch: „Man darf nicht vergessen, daß die DDR in jener Zeit noch attraktiv war, und nicht nur für ausgesprochene Kommunisten; Linke der verschiedensten Richtungen fühlten sich von ihr angezogen, Intellektuelle besonders“, denn im Osten Deutschlands „experimentierte man mit neuen gesellschaftlichen Strukturen und suchte nach neuen Mustern menschlichen Verhaltens ...“

In der DDR jedenfalls wurde der Autor des Bestsellers Kreuzfahrer von heute zuerst mit viel Lorbeer empfangen: Heinrich-Mann-Preis 1953, Literaturpreis des FDGB 1956, Nationalpreis 1959. Er unternahm Reisen in die Zentren der Arbeiterklasse der DDR und in die Sowjetunion. Es entstand eine stattliche Reihe von Reportagebänden, die es - genau besehen- aber auch „in sich hatten“: Offene Worte. So liegen die Dinge (1953), Forschungsreise ins Herz der deutschen Arbeiterklasse. Nach Berichten 47 sowjetischer Arbeiter (1953), Im Kopf - sauber. Schriften zum Tage (1955). Spätestens seit dem „Brief an Oberst Sokolow“ und seinen „Beobachtungen zum Pressewesen in der DDR“ - beide über den 17. Juni 1953- geriet der jahrelange Kolumnist der „Berliner Zeitung“ immer mehr in politische Konflikte mit der SED-Führung. „Es ist klar, daß der unmittelbare Anlaß zum 17. Juni auf die Agentenarbeit der Westmächte zurückzuführen ist. Sonst wäre ja nicht zu gleicher Zeit an so vielen Stellen in dieser organisierten Form losgeschlagen worden. Die Ursache aber ist nicht der Anlaß - und die Ursache zu den Ereignissen liegt in der DDR ... Ein paar Erleichterungen auf sozialem Gebiet ändern die Grundlage nicht, wenn nicht auf allen Gebieten des Lebens in der DDR eine neue Haltung den Menschen gegenüber geschaffen wird.“ Wer unter Walter Ulbricht ideologisch so urteilte, konnte nicht erwarten, daß ein Roman über den 17. Juni wie Stefan Heyms 5 Tage im Juni in der DDR erscheinen durfte.

Später wurde die Gesellschaftskritik des Schriftstellers noch grundsätzlicher. Am konsequentesten klang sie in seiner Stellungnahme zum XX. Parteitag der KPdSU an: „Die Zerstörung der Gloriole Stalins ... bedeutete gleichzeitig die Zerstörung des Unfehlbarkeitsmythos der Partei.“ Das war klar genug, auch gegen die führende Rolle der SED und ihres Politbüros. Sozialismus nicht als Song von der Partei, die immer recht hat, sondern als dialektisches Denken und praktizierte Demokratie für das ganze Volk - dafür plädierte Stefan Heym mit aller Konsequenz.

Des öfteren wandte er sich in Romanen revolutionären Traditionen der deutschen Geschichte zu: Die Papiere des Andreas Lenz (1963) - zwei Bände über die Märzrevolution 1848 im Badischen - oder Lassalle (1969) - ein biographischer Roman über den Marx-Kontrahenten an den Ursprüngen der deutschen Sozialdemokratie - wurden viel beachtet. Wollte Stefan Heym auf diese Weise sagen, wie er sich einen deutschen Sozialismus in Freiheit und Demokratie nichtstalinistisch vorstellen könnte?

Bei vielen Anlässen zeigte er seine politischen Qualitäten im Nehmen und Geben. Gegen Erich Honeckers allzu durchsichtigen Vorwurf auf dem 11. Plenum 1966, „Werktätige haben in Briefen gegen Stefan Heym Stellung genommen, weil er zu den ständigen Kritikern der Verhältniss in der DDR gehört“, bot er Fakten, Finesse und Überzeugungskraft auf. In der Biermann-Affäre stand er 1976 neben Stephan Hermlin, Manfred Krug und Christa Wolf in vorderster Reihe, als es galt, gegen die Ausweisung des unbequemen Liedermachers zu protestieren. In der Friedensbewegung der Schriftsteller fehlte er nicht - auch wenn er oft keine offizielle Einladung erhielt. 1979 von der SED-Führung an den politischen Marterpfahl gestellt und aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen, verteidigte er sich mit Würde und Unbeugsamkeit: „Es gibt hier ... keine Dissidenten. Es gibt hier nur ehrliche Sozialisten, die in der oder jener Frage gelegentlich eine andere Meinung haben, und ich möchte das Recht haben und für das Recht plädieren, daß wir diese andere Meinung auch äußern können.“ Seine Studie Je voller der Mund, desto leerer die Sprüche - Leben mit der Aktuellen Kamera dürfte zum Besten und Witzigsten gehören, was über die DDR geschrieben wurde.

Als die Ulbricht-Ära zu Ende war und Erich Honecker als neuer SED-Chef die Macht übernahm, war gerade Stefan Heyms Der König David Bericht (1970) in aller Munde. Die jüdische Geistestradition hat im Romanschaffen Stefan Heyms einen festen Platz: Ahasver (1968) und vor allem Immer sind die Weiber weg und andere Weisheiten (1997) sind dafür exemplarische Beispiele. Weitaus unmittelbarer griffen seine zeitgenössischen Romane 5 Tage im Juni (1974) und Collin (1979) in die Herrschaftsstrukturen der DDR ein. Beide Bücher müssen auf die in ihren eigenen Dogmen versteinerte SED-Spitze wie rote Tücher in der Stierkampfarena gewirkt haben. Die politische Brisanz der Geschichte des Schriftstellers, Kommunisten, Spanienkämpfers und Nationalpreisträgers Collin, der mit Herz-Kreislauf-Syndrom zusammen mit Oack, dem Chef des Staatssicherheitsdienstes, in einer Ostberliner Klinik liegt und kurz vor dem Tode die Bilanz seines Lebens zieht, ist in keinem anderen DDR-Roman erreicht worden. Jedenfalls kamen dabei die im „real existierenden Sozialismus“ häufig „unter den Teppich gekehrten Fragen“ offen zur Sprache, wurde - ohne „Rücksicht auf Sippenälteste und Stammeshäuptlinge“ - über Mitwisser- und Mitläuferschaft debattiert. Gründe genug, um ihr Erscheinen in der DDR bis zur Wende zu verbieten. Für „kluge Kinder“ - aber nicht nur für sie allein - waren zeitbezogene Märchen Cymbelinchen oder der Ernst des Lebens (1975) und Erich Hückniesel und das fortgesetzte Rotkäppchen (1977) gedacht.

Im politischen Clinch mit der DDR-Führung war Stefan Heym selbstverständlich ein gern- gesehener Autor in den Westmedien. „FAZ“, „Stern“ und natürlich „Der Spiegel“ standen ihm seitenlang offen, Günter Grass gab mit ihm zusammen Interviews, die ARD ließ ihn die „Krise der DDR“ auf dem Bildschirm einschätzen, bei den Römerberggesprächen war er repräsentativer „Gast aus dem Osten“. Der Collin-Stoff wurde sogar noch vor dem „Tag der deutschen Einheit“ als Mehrteiler im BRD-Fernsehen inszeniert. Doch einäugig blind, nur auf einer Seite kritisch, gar ein Wanderer zwischen zwei Welten war der Sozialist aus Überzeugung nie. Im Gegenteil: Im „Warten auf die Perestroika“ blühte der „alte Haudegen“ Stefan Heym förmlich noch einmal richtig auf, entwickelte er eine große politische Mobilität und viel Lebensweisheit. Sein Gespür für Zeitgeist litt auch in hohem Alter nicht. In Wahrheit sei nicht Marx, sondern Stalin tot, und fehlgeschlagen sei nicht der Sozialismus, sondern nur dieser besondere, real existierende; der andere, bessere, in dessen Namen so viele tapfere Menschen ihre Ideen gaben und ihr Blut, steht noch aus. Mitten in der Wende plädierte Stefan Heym in seiner Rede vor den demonstrierenden Volksmassen auf dem Alexanderplatz für „eine Deutsche Demokratische Republik, aber eine bessere als die real existierende“. Sein Argument lautete: Sie „ist notwendig, schon als Gegengewicht gegen die Daimler-Messerschmitt-Bölkow-Blohm-BASF-Hoechst-Deutsche-Bank-Republik auf der anderen Seite der Elbe; notwendig ist ein sozialistischer Staat auf deutschem Boden, der seinen Bürgern wahre Freiheit und alle Rechte garantiert ...“

Als die deutsche Einheit vollzogen war, trat er 1992 mit einem kleinen Büchlein vor die Öffentlichkeit: Filz. Gedanken über das neueste Deutschland. Wer die Verhältnisse analysiert haben will, die seit 1990 in Ost und West herrschen, wer juristische Präzedenzfälle und Denkmuster im erweiterten „Rechtsstaat“ kennenlernen, Denkmalspflege oder Vergangenheitsbewältigung à la CDU/CSU studieren, Praktiken der Treuhand und Gauck-Behörde verfolgen, ein „Kleines Gespräch mit Herrn Dr. K.“ führen oder „Seelenschmerzen“ loswerden möchte, der lese dieses spannend geschriebene „Lehrbuch“.

Die Ironie der deutschen Geschichte wollte es, daß Stefan Heym 1994 die neue Wahlperiode des Deutschen Bundestags eröffnete. Das kleine Statement, an politische Vernunft appellierend, hatte eine für jedermann in der Fernsehübertragung sichtbare Nebenwirkung: Es zeigte die konservative Mehrheit des Bundestags auf den Bänken von CDU/CSU, FDP und SPD mit gelangweilten, widerwilligen Gesichtern, die deutlich genug die ablehnende Haltung dieser Abgeordneten zum Ausdruck brachten. Da war nicht mehr ein „Dissident“ und „Systemkritiker“ in der DDR zu feiern, sondern mußte das Wort des ordentlich gewählten PDS-Bundestagsabgeordneten Stefan Heym aus Berlin angehört werden. 1994 war zum spektakulärsten Jahr in seinem politischen Engagement geworden: Er hatte für die PDS die Direktwahl gegen den stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Wolfgang Thierse im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg gewonnen und war gegen den Widerstand vieler Konservativen als Alterspräsident in den Deutschen Bundestag eingezogen. Allerdings saß er nicht allzulange im Zentrum von Macht: Wenig später gab er sein Mandat auf. Seine literarische und publizistische Tätigkeit hatte Stefan Heym - wie zum Beispiel der 1995 erschienene Roman Radek belegt - auch während seiner Karriere als Bundestagsabgeordneter niemals aufgegeben. Als er zum Jahrestag der nazistischen Bücherverbrennung bei einer Lesung im Jüdischen Kulturverein gefragt wurde: „Was treibt Sie persönlich an, weiterzumachen?“, lautete seine Antwort kurz und bündig: „Die Idee des Sozialismus werden wir nicht los, solange der real existierende Kapitalismus besteht. Dessen Praktiken erleben wir jetzt.“

Wie er sich einen menschenwürdigen, freiheitlichen und demokratischen Sozialismus vorstellen könnte, hat er in einem Roman zu gestalten versucht, in Schwarzenberg. 1945 blieb der erzgebirgische Landkreis durch einen historischen Zufall eine Zeitlang sowohl von den Amerikanern als auch von der Roten Armee unbesetzt. In dem Niemandsland war, als „die Macht auf der Straße lag“, die Möglichkeit gegeben, einen demokratischen und sozialistischen Staat aufzubauen. Im 14. Kapitel wird sogar der Entwurf einer Verfassung der Republik Schwarzenberg vorgestellt, in dem alle Macht vom Volke ausgeht, die Wirtschaft der sozialen Gerechtigkeit dient, in allen in Gemeineigentum übergegangenen Betrieben Betriebsräte gewählt werden, keiner wegen seiner Überzeugungen verfolgt werden darf und Pressezensur nicht stattfindet. Doch das Experiment, eine sozial gerechte Staatsordnung für und durch das „einfache Volk“ einzurichten, scheiterte im Erzgebirge ebenso wie später der „reale Sozialismus“ sowjetischer Prägung in der DDR.

Wenn man Stefan Heym vor sich sieht - mit großem Kopf und erheblicher Platte, weißgrauen Haaren um die Schläfen, immerwachen, jede Bewegung und Veränderung registrierenden Augen, mit knochigen Händen, den Rücken etwas nach vorn gebeugt, dann weiß man, daß er die 85 Jahre nicht ohne Blessuren überstanden hat. Aber er ist nach wie vor voller Energie, ein Ehrgeiziger mit viel Rückgrat und Phantasie. Von ihm wird bestimmt noch einiges in Wort und Schrift zu erwarten sein, davon bin ich fest überzeugt.

Klaus Ziermann


© Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de

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