Eine Belletristik-Annotation von Max-Claus Resel

Martínez, Tomás Eloy: Santa Evita

Aus dem Spanischen von Peter Schwaar.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1997, 432 S.

Kein Geringerer als Gabriel García Marquez hat das Buch von Tomás Eloy Martínez mit den Worten begrüßt: „Hier ist er endlich, der Roman, den ich immer lesen wollte.“ Und um einen typisch südamerikanischen Roman mit viel poetischem Reiz, einprägsamen Charakteren und irrsinnigen Situationen, aber auch mit großen literarischen Ansprüchen an den Leser handelt es sich auf alle Fälle. Nicht so sehr das Leben der Eva Perón steht im Mittelpunkt, als vielmehr das Schicksal der Toten: die Abenteuer der einbalsamierten Leiche. In 16 Kapiteln, alle mit markanten Aussprüchen der historischen Person in der Überschrift gekennzeichnet, wird so etwas wie eine Entmythologisierung der Santa Evita vorgenommen. Wer es auf sich nimmt, sie zu lesen und dem Erzähltalent des Tomás Eloy Martínez zu folgen, wird sehr viel Überraschendes entdecken, vor allem auch in den Gefilden um die Herbertstraße in Hamburg, Bonn am Rhein und das bayrische Altmühltal. Mario Vargas Llosa - ein anderer großer Repräsentant des lateinamerikanischen Romans - hat jedenfalls seinen Lesern dringend ans Herz gelegt, sich unverzüglich von der literarischen Welt des Tomás Eloy Martínez verzaubern zu lassen.


© Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de

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