Welche Künstler sind besonders sexy? Die Schriftsteller? Die Komponisten? Oder vielleicht die Bildhauer? Gabriele Wohmann weiß darauf eine Antwort. In ihren Liebesgeschichten, zusammengefaßt in dem Taschenbuch Wäre wunderbar. Am liebsten sofort, erzählt die Autorin von Treue und Untreue, von Glück und Eifersucht, von Menschen wie du und ich. Es sind kleine, stille Alltagsbeobachtungen, winzige Studien über Männer und Frauen und ihre ewige Suche nach Erfüllung. Dabei vermeidet Gabriele Wohmann jegliches Pathos; geschickt verbirgt sie die großen Gefühle hinter kleinen Gesten und (scheinbar) belanglosen Wortspielen und lebensnahen Dialogen. In vielen der 32 Episoden sagt das Ungesagte mehr aus als das Gesagte; der Leser wird eingeladen zum Mit-Denken, er wird hineingezogen in das fremde Leben, das ihm gar nicht so fremd erscheint und es ihm auf einmal vorkommt, er schaue in einen Spiegel. Und vielleicht versteht er nun die Ehefrau, die ihren an Diabetes schwer erkrankten Gatten wissentlich falsch ernährt, ihn mit Süßem und Fettem vollstopft, um ja sicher zu sein, daß er vor ihr stirbt - und alles aus reiner Liebe. Vielleicht versteht er auch die Verehrerin eines Dichters, die ihr Idol in ihre Wohnung einlädt und dort überall Kerzen anzündet, auch im WC, das er benutzen muß. Möglicherweise kann der Leser auch mit dem Mann mitfühlen, dessen Frau unter Hammerzehen leidet und dem nun eine andere, jüngere und attraktive Frau erzählt, auch sie habe Hammerzehen. Oder er verfolgt mit Anteilnahme den vergeblichen Versuch einer Vermieterin, ihren Untermieter, einen Theologiestudenten, zu verführen.

Gabriele Wohmanns Liebesgeschichten pendeln zwischen Komik und Tragik; sie betrachtet ihre Helden mit einem schelmisch blinzelnden Auge, hinter dem sich Verständnis für das nur allzu Menschliche verbirgt.

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