Zwölf Akademikerinnen haben sich mit den Befindlichkeiten von Frauen an Universitäten auseinandergesetzt und in Studien unterschiedlicher Thematik veröffentlicht.

Im vorliegenden Band der Schriftenreihe der Frauenbeauftragten der Freien Universität Berlin werden diese Forschungsergebnisse zur Situation von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an Universitäten zusammengefaßt.

Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Autorinnen der Diskriminierung von Frauen in Prüfungssituationen und der Auswirkung von sexuellen Belästigungen durch Dozenten.

An zahlreichen Interviews mit Betroffenen wird belegt, daß manche Prüfer teils unverblümt, teils subtil versuchen, Studentinnen wissenschaftliche Kompetenz abzusprechen.

Obwohl im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland die Gleichberechtigung von Frauen und Männern verankert ist, treibt das patriarchale Wissenschaftssystem neue, alte Blüten.

„Ein relativ hohes Alter, fortgeschrittene Semesterzahl und Mutterschaft scheinen generell die Diskriminierung von Frauen zu begünstigen“. (S. 16)

Wo es sich von der Thematik her anbot, verglichen die Autorinnen spezifische Situationen von Frauen und Männern, u. a. das Studienabbruchverhalten, Probleme Alleinerziehender im studentischen Alltag. Interessant auch die Auswertung von 10 Workshops zum Thema „Bewerbungstrainung für Examenskandidatinnen und Hochschulabsolventinnen“.

Die Ergebnisse dieses Projektes bestätigen, daß es notwendig wäre, dieses Bewerbungstraining zu institutionalisieren.

Insgesamt plädieren die Autorinnen für eine Hochschulreform, die die Studien- und Arbeitssituation von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen verbessert. Eine Universität, die für Frauen attraktiv ist, ist nicht nur denkbar - sie ist machbar.

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