Urban, Knut/Paul, Günter: Physik im Wandel - Welten im Kopf Rotbuch Verlag, Hamburg 2000, 186 S.

Als Max Planck 20 Jahre alt war, bekam er von Philipp von Jolly den gutgemeinten Rat, auf eine Physikerkarriere zu verzichten, weil in der theoretischen Physik sowieso schon alles bekannt sei. Das naturwissenschaftliche Weltbild schien festgefügt - damals, im Jahr 1878. Gut 20 Jahre später war es Max Planck, der mit seiner theoretischen Begründung der Quantenphysik die klassische Physik aus den Angeln hob. Als Geburtsstunde der Quantenphysik gilt der Vortrag Plancks auf der Berliner Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft am 14. Dezember 1900. Der Physiker ergründete ein Phänomen, vor dem die klassische Physik kapitulierte: Planck erklärte theoretisch plausibel die spektrale Verteilung des von einem glühenden Körper ausgesandten Lichtes. Die Quantenphysik ist heute ein Grundpfeiler moderner Wissenschaft, ein umfassendes System, welches das Verhalten der Materie und des Lichts „von der kleinsten Dimension (...) bis ans Ende des Weltalls beschreibt“. Die Quantenphysik gehört mit der Relativitätsphysik, der Elementarteilchenphysik und der modernen Kosmologie zu den großen Kulturleistungen des 20. Jahrhunderts. Entdeckungen und Erkenntnisse, die das Bild von der Welt neu fixierten oder erweiterten und der Forschung Dimensionen eröffneten, die zu Jahrhundertbeginn undenkbar waren - und in ihrer intellektuellen Vielfalt und erkenntnistheorethischen Komplexität für den Normalverbraucher auch heute noch schwer nachvollziehbar sind. Das vorliegende Buch hilft dem allgemein gebildeten Leser dabei ein wenig auf die Sprünge: Sonst als schwierig geltende Themen werden in ihren wesentlichen Strukturen verständlich dargestellt, über die Schwerpunkte aktueller Physik bis hin zur technologischen Umsetzung. Aufsätze z. B. über Photovoltaik oder Supercomputer informieren über die Nutzung von Solarenergie als unbegrenzte Energiequelle sowie über die Erschaffung künstlicher Welten, und der Beitrag zur Nanotechnologie gibt Einblick in die Eroberung winziger Welten. Interessant und kein bißchen oberlehrerhaft lotsen die Autoren (durchweg Wissenschaftler) den Leser durch die Welt der Physik, die auch eine Welt der Wunder des Wissens ist.

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