Eine Annotation von Wolfgang Buth

cover Rebiger, Bill:
Jüdische Stätten in Berlin
Jaron Verlag, Berlin 2000, 24 S.

Über den Dächern der Spandauer Vorstadt in Berlin-Mitte leuchtet die vergoldete Kuppel der Neuen Synagoge. Wie zum Zeitpunkt ihrer Errichtung ist sie auch heute wieder ein Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt. Seit den 90er Jahren befinden sich in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wieder verschiedene jüdische Gemeinde-, Sozial- und Bildungseinrichtungen, Kulturstätten, Restaurants und Cafés. Auch wenn die Blüte der Jüdischen Gemeinde vor der nationalsozialistischen Machtübernahme unerreicht ist – jüdisches Leben findet in Berlin wieder in allen seinen Facetten statt. Die Einwanderung vieler Juden aus den GUS-Staaten und die neue Hauptstadtrolle Berlins sind zwei wesentliche Ursachen für das erneute Aufblühen jüdischen Lebens in dieser Stadt.

Dem wachsenden Interesse der Berliner und Berlin-Besucher für das jüdische Leben und die Geschichte des Judentums in dieser Stadt trägt das vorliegende schmale Heft Jüdische Stätten in Berlin des Judaisten Bill Rebiger Rechnung. In der Einleitung „Jüdisches Leben in Berlin“ wird in knappster Form die Geschichte der Berliner Juden vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart skizziert. Hauptteil des Heftes sind drei Spaziergänge in den alten Stadtbezirken Mitte, Charlottenburg und Kreuzberg. In diesen drei Spaziergängen und einer Kurzdarstellung weiterer Einrichtungen wird der Leser zu den wichtigsten jüdischen Stätten in Berlin geführt.

Die Darstellung ist knapp und präzise, mit Angabe von Straße und Hausnummer und kurzen Erläuterungen, und enthält 25 Fotos. Wem das nicht ausreicht, findet vertiefende Informationen zum Thema in dem Buch Das jüdische Berlin. Kultur, Religion und Alltag gestern und heute vom gleichen Autor im gleichen Verlag.

Ansonsten gibt Jüdische Stätten in Berlin einen guten Überblick über das jüdische Berlin und ist speziell für jene gedacht, die sich zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigen.


Berliner LeseZeichen, Ausgabe 08/01 (Internetausgabe) (c) Edition Luisenstadt, 2001
www.berliner-lesezeichen.de

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