Eine Rezension von Eberhard Fromm


Erster Registerband erhöht die Nutzerfreundlichkeit

Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE)
Herausgegeben von Walther Killy (†) und Rudolf Vierhaus.
Bd. 11/1 und 11/2 (Ergänzungsband 1/1 und 1/2)
K. G. Saur Verlag, München 2000, 1323 S.


Das umfangreiche Unternehmen der biographischen Enzyklopädie zu deutschen Persönlichkeiten nähert sich mit den beiden vorliegenden Halbbänden seinem erfolgreichen Abschluß. Als Band 12 ist noch ein Registerband (Register nach Orten und Berufen) für den Herbst 2000 angekündigt.

Das „Berliner Lesezeichen“ hat das Erscheinen der einzelnen Bände der DBE seit 1995 hautnah verfolgt. Die anfängliche Skepsis, ob denn ein solches Vorhaben in dem geplanten Umfang (zehn Bände mit ca. 60 000 Biographien, zwei Registerbände) und der vorgesehenen Zeit zu schaffen sei, schwand bald. Schon 1998, als der Band 8 vorlag, zweifelte niemand mehr daran, daß es zu einem erfolgreichen Ende kommen werde. Und nun ist dieses Ende - beinahe - gekommen.

Der Band 11 enthält das umfangreiche Personenregister von ca. 56000 behandelten Personen sowie von 14000 Personen, die in den biographischen Texten genannt worden sind. Gleichzeitig werden die Autoren aller signierten Artikel in einem Verzeichnis vorgestellt (S. 209-241), wobei jedem Autor die von ihm verfaßten Beiträge zugeordnet sind. Wer sich also auf die originalen, für die DBE verfaßten Beiträge konzentrieren will, findet hier die entscheidenden Hinweise. In einer Corrigenda (S. 187-208) sind Korrekturen und Ergänzungen zu den Bänden 1 bis 10 übersichtlich aufgelistet. Schließlich enthält der Band noch über 1 200 Nachträge zu Persönlichkeiten, die in den letzten Jahren verstorben sind und damit jetzt Aufnahme finden, oder zu Personen, die bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgenommen worden waren. Gerade letzteres macht deutlich, wie immer wieder neue Namen ins Visier einer solchen Enzyklopädie geraten, findet man doch nunmehr auch Persönlichkeiten von Lorenz Adlon (1849-1921) über Heinrich Roessler (1845-1924) bis Josef Wertheimer (1838-1915).

Das Personenregister ist übersichtlich gestaltet und ermöglicht ein schnelles Auffinden der gesuchten Person in den elf Bänden. Auch die verschiedenen Schreibweisen, Pseudonyme usw. sind erfaßt. Neben dem Namen werden Beruf und Lebensdaten angeführt. Eine interessante Hilfe geben auch die Hinweise, in welchen anderen Artikeln die Person erwähnt worden ist. Natürlich hat das Konsequenzen: Bei namhaften Persönlichkeiten nimmt die Registeranzeige mehrere Spalten oder sogar Seiten ein (so zum Beispiel bei Goethe 581/583, Hitler 688/687, Luther 865/866 oder Mozart 927/928).

Dieser erste Ergänzungsband macht deutlich, wie ernsthaft und gründlich die Arbeit mit der Enzyklopädie von vornherein bedacht worden ist. Dem Suchenden wird es nicht überlassen, sich innerhalb der Bände mühsam zurechtzufinden und die gesuchte Person nach dem Alphabet herauszusuchen. Mit Hilfe dieses Registers gelangt man schnell zum richtigen Band und zur richtigen Seite; man kann sich über das Register gesuchte Personengruppen zusammenstellen; man kann bereits Beziehungen zwischen verschiedenen Personen markieren.

Angesichts der viel zu oft fehlenden Register in Nachschlagewerken dieser Art kann man dem Herausgeber und dem Verlag nur dankbar sein, daß hier keine Mühe und kein Papier gescheut wurden, um die Nutzerfreundlichkeit der Enzyklopädie entscheidend zu erhöhen.


Berliner LeseZeichen, Ausgabe 08+09/00 (c) Edition Luisenstadt, 2000
www.berliner-lesezeichen.de

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