Annotation von Bernd Heimberger

Hysloß, Donald u.a.:
Die Geschichte der Titanic
Aus dem Englischen von Katrin Ritter.
Droemersche Verlagsanstalt: München 1998, 296 S.
 

Die Titanic wird noch tausendmal auftauchen. In Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Filmen. Auch als Musical? Untergegangen ist anno 98 nur der OSCAR. Massenweise wurden der Kino-Titanic-Story Hollywood-Statuen wie Blei um den Hals gehängt. Wer ist nun noch so naiv, zu glauben, daß der „Oscar” wirklich was wert ist? Kommen wir zurück zu den Werten. Zu einem Buch, das nicht pompös ist und deshalb passabel-repräsentativ Die Geschichte der Titanic präsentiert. Das Buch tut nicht so, als sei es das erste und einzigartigste. Im Anhang gibts reichlich Hinweise auf weitere, erweiternde Publikationen.

Wesentlicher macht das Buch, daß es sich um einen Ort, die Menschen eines Ortes kümmert, der Ausgangspunkt der tragischen Jungfernfahrt der Titanic war. Die Wellen, die der Untergang schlug, trafen vor allem Southampton. In der englischen Hafenstadt wuchsen fortan viele Kinder ohne Eltern, ohne Väter, Enkel ohne Großeltern, Großvater auf. Das Buch inszeniert kein Monumentaldrama, das auf die Tränendrüsen drückt. Das Buch erzählt menschliche Dramen, die sich über Generationen fortsetzten. Die unspektakuläre Ernsthaftigkeit, die Originalität der Aufzeichnungen von Zeitzeugen, Überlebenden, nachgeborenen Betroffenen macht das Buch wichtiger als viele wichtiggemachte Publikationen. Individuelle Geschicke werden hervorgehoben, ohne sie aus der gemeinschaftlichen Geschichte zu lösen. Deutlich wird, jeder Moment der Geschichte hat eine Vor- und Nachgeschichte. Die Geschichte der Titanic ist zu einer Legende der Menschheit geworden. Die Legende wird noch lange leben. Das Buch Die Geschichte der Titanic erzählt beispielhaft-bildhaft von der Wirklichkeit der Legende. Zu der auch die Geschichte der Frauen der Titanic gehört. Ein Thema zum Thema, das nicht endet.
 

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